Gleich 6 Termine bot die AGNUS-Jugend dieses Jahr zum Thema Schnitzen an: am 03. und 04. September fanden je zwei Termine für Anfänger und am 05. September zwei Termine für Fortgeschrittene unter Leitung von Sonja und Isabell statt.


Bevor es ans Schnitzen ging, vermittelte Sonja bei den Anfängerkursen erst einmal ein bißchen notwendige Theorie. Welches Messer benutzt man am besten zum Schnitzen? Ein Schweizer Taschenmesser funktioniert im Prinzip, aber der Griff ist auf die Dauer unhandlich, und das Messer ist im Griff nicht fest fixiert sondern einklappbar. Bei dieser Veranstaltung kamen die Schnitzmesser der AGNUS-Jugend zum Einsatz, bei denen die Klinge fixiert im gut in der Hand liegenden Griff sitzt. Außerdem sind sie scharf – ein wichtiger Aspekt, denn stumpfe Messer erhöhen den Kraftaufwand und damit die Verletzungsgefahr.
Damit kamen der wichtigste Teil der Theorie: worauf muß man bei Schnitzen achten, um sich und andere nicht zu gefährden oder gar zu verletzen? Ausführlich hat Sonja zusammen mit den Kindern grundsätzliche Regeln wie z.B. „im Sitzen schnitzen“, „Abstand halten“ oder „das Schnitzmesser immer in die Hülle stecken, wenn es nicht gebraucht wird“ im Dialog erarbeitet und für alle deutlich sichtbar an die Leine gehängt.
Es stellte sich heraus, daß einige der pro Termin bis zu 6 Kinder schon einmal geschnitzt haben, für andere war es das erste Mal.


Dann ging es aber endlich los: die Kinder bekamen die Aufgabe, eine Astkröte zu schnitzen. Diese ist ein Holzstab, in den fünf oder mehr Kerben geschnitzt werden. Beim Darüberreiben mit einem zweiten Holzstab entsteht ein dem Krötenquaken ähnliches Geräusch. Dafür wird von einem ausreichend langen Stück Ast erst die Rinde entfernt – bis auf das Stück, das später der Griff ist. Dann werden die Kerben eingeschnitten und zuletzt das vorne überstehende Stück, das zum Halten beim Schnitzen gebraucht wird, abgesägt und abgerundet. Von einem weiteren Stück Ast wird lediglich die Rinde weg geschnitzt.
Fertig ist die Astkröte.
Nach einiger Einarbeitung und mit Unterstützung von Sonja und Isabell hat jedes Kind ein tolles Resultat mit nach Hause nehmen können.

Bei den zwei Fortgeschrittenenterminen wurde es komplizierter. Nun sollte ein Löffel geschnitzt werden. Als Rohmaterial braucht man dafür ein der Länge nach halbiertes Aststück. Sonja hielt das große und scharfe Spezialmesser in der Hand, die Kinder haben durch Draufklopfen mit einem Holzknüppel die Aststücke halbiert. Das war aber nur der allererste Schritt.
Eine Vertiefung mit der geraden Klinge des Schnitzmessers schnitzen ist fast nicht möglich oder zumindest sehr schwierig. Aber Sonja erklärte den Kindern einen tollen Trick: „zufällig“ brannte bei den Terminen das Lagerfeuer. Mit einem kleinen Stück glühender Kohle kann man mit etwas Geduld und Pusten eine Vertiefung in das Holz brennen und erspart sich damit mühsame Schnitzerei.

Aber das Schnitzen kam dennoch absolut nicht zu kurz: aus dem kantigen Stück Holz mit der eingebrannten Vertiefung mußte nun ein Löffel mit dünnem Griff und Rundung um die Vertiefung herum entstehen. Das war dann noch genug Arbeit für die Teilnehmer, die sie mit Bravour absolviert haben.
Zum Abschluß erhielten alle Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung mit den Schnitzregeln.

