Kategorie-Archiv:allgemein

Bäume pflanzen mit dem Förster

Bei schönstem Sonnenschein kamen am Samstagvormittag des 23. März ca. 14 Familien mit insgesamt 23 Kindern zusammen und pflanzten gemeinsam mit Förster Schmitt 200 Stieleichen auf der Weingartner Gemarkung. Es ist ein klitzekleiner Beitrag gegen den Klimawandel, den wir im Sinne der Organisation Plant for the Planet: Stopp talking, start planting! weiter führen wollen, denn Bäume sind die einzigen Klimaschützer, die wir derzeit haben.

Eine etwa 100 Jahre alte Eiche beispielsweise kann bis zu 5 Tonnen Kohlendioxid binden. Unsere kleinen Eichen schaffen anfangs noch nicht so viel, das meiste CO2 binden sie ja erst mit steigendem Alter. Aber alle Bäume wandeln CO2 in den für uns lebenswichtigen Sauerstoff um, den wir zum Atmen brauchen.

Und noch mehr können diese Wunderwerke der Natur: ihre Wurzeln stehen immer mit dem Wasserkreislauf unseres Ortes in Verbindung. In anderen Gegenden zeigte sich, wo keine Bäume mehr wachsen, verschwindet auch der Grundwasserspiegel. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Bäume verdunsten Wasser über ihre Blätter. Jedes Blatt zählt also, denn das bringt uns Kühlung im Sommer. Wie sehr sich Betonstraßen aufheizen können, konnten wir letzten Sommer alle in Weingarten spüren. Aus dem verdunsteten Wasser bilden sich übrigens Wolken. So schließt sich der Kreislauf: denn aus den Wolken findet das Wasser zurück auf die Erde in unseren Garten, auf unsere Straßen, in unseren Wald.

Dass wir ein klein wenig dazu beitragen konnten, erfüllte uns AGNUS-Jugend-Kinder samt Eltern mit Stolz. Ein herzlicher Dank geht deshalb an Förster Schmitt, der uns dies ermöglichte, sowie die Gemeinde Weingarten, die uns die 200 Stieleichen spendete.

Sie können uns unterstützen, in dem Sie für weitere Bäume spenden, entweder direkt bei uns oder auch bei der Organisation Plant for the Planet. Zusammen haben wir aus Weingarten schon mehr als 1000 Bäume pflanzen lassen (siehe unser Baumzähler zu erreichen über unsere Webseite http://www.agnus-weingarten.de) und hier sind die vielen Bäume über die gekauften Schokoladentafeln noch nicht gezählt.
Oder Sie pflanzen selber Bäume und tragen so gegen den Klimawandel bei.

Wir danken den Helfer und Helferinnen, die diese Aktionen möglich machen und dem Bürger- und Heimatverein, die uns Unterschlupf in ihrem Stand gaben.
Wer uns weiter unterstützen und Bäume spenden möchte, kann an uns oder direkt an Plant for the Planet mit dem Vermerk Baumzähler M 172518 spende. Herzlichen Dank!

Weihnachtsmarkt 2018

Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine (faire) Dinge tun, werden das Gesicht auf dieser Welt verändern.

Im Sinne dieses Spruches aus Afrika wollen wir von der AGNUS-Jugend handeln. Wir haben uns sehr über die viele positive Resonanz auf den Vortrag von den Kindern von Plant for the Planet gefreut. Daher haben wir uns mit den Informationen und der guten Bio-Schokolade von Plant for the Planet auf den Weihnachtsmarkt gestellt.
Wir konnten Schokolade und anderes verkaufen, womit wir knapp 100 Bäumen aus den Projekten von Plant for the Planet gepflanzt haben und auch Spenden sammeln, die weitere Bäume ergeben. Unseren Baumzähler mit dem Ziel 2000 Bäume zu pflanzen, können Sie über unsere Webseite http://www.agnus-weingarten.de erreichen.

Außerdem konnten die Weingartner Bürger und Bürgerinnen sich Standorte für Bäume in Weingarten wünschen. Sie wurden symbolisch auf eine Karte geklebt. Sie werden gemeinsam mit Förster und Bürgermeister besprochen und hoffentlich im Frühjahr je nach Machbarkeit umgesetzt. Auf der Karte sehen Sie, wo noch Bedarf an Bäumen in Weingarten gesehen wird.

Wir danken den Helfer und Helferinnen, die diese Aktionen möglich machen und dem Bürger- und Heimatverein, die uns Unterschlupf in ihrem Stand gaben. Wer uns weiter unterstützen und Bäume spenden möchte, kann an uns oder direkt an Plant for the Planet mit dem Vermerk Baumzähler M 172518 spende. Herzlichen Dank!

Besuch der Falknerei Karlsruhe

An zwei Terminen im Januar und Februar lösten wir unseren Preis von der Korksammelaktion ein:
einen Besuch der Falknerei Karlsruhe!

Wir machten uns mit der Bahn auf den Weg nach Rintheim und nach einem kleinen Fußmarsch wurden wir von Pierre Kuhlmann begrüßt. Er fragte uns, wer schon was über Vögel wusste. Zuerst durften wir die verschiedenen Greifvögel und Eulen mit einigem Sicherheitsabstand in ihren Gehege anschauen und erfuhren dabei einiges über die einzelnen Vogelarten. Zum Beispiel, dass auf der 1- und 2-Euro Münze der europäische Seeadler zu sehen ist.
Nach einer Einführung in die Welt der unterschied-lichsten Greifvögel durften die Kinder Bussard, Uhu und Schleiereule aus nächster Nähe sehen und füttern. Zuerst zeigte uns Pierre einen Weisskopfseeadler, das Wappentier der USA. Erstaunlicherweise hatte der noch keinen weißen Kopf, weil er noch keine 5 Jahre alt war. Pierre Kuhlmann erklärte uns den Unterschied zwischen den habichtartigen und den falkenartigen Greifvögeln. Schon das hat uns imponiert, aber das absolute Highlight war die Landung der Vögel auf dem eigenen Arm. Der Harris Hawk, ein Wüstenbussard, den wir schon bei Herrn Manz kennengelernt hatten, wurde genauso wie die Schleiereule und der Uhu mit Stückchen von männlichen Eintagesküken aus dem Falknerhandschuh gefüttert. Dabei hatte jedes Kind, das sich traute, diese drei Tiere auf dem Arm. Am Schluss konnte jeder noch den Uhu streicheln.
Es war ein super Ausflug, den alle gerne wiederholen würden. Voller Begeisterung hiess es: „Da muss ich unbedingt nochmal hin!“ Also lasst uns weiter Korken sammeln. Die Sammelbehälter dafür stehen in jedem Kindergarten sowie im Rathaus bereit!

Weingarten und Bilqis, die Königin von Saba

Wiedehopf

Was hat Weingarten mit der Königin von Saba zu tun? Es ist der Wiedehopf. Er gilt als Nachrichten-Überbringer der Bilqis, Königin von Saba, an König Salamos [1].
In Weingarten wurden wieder Wiedehopf-Vögel gesichtet. Welche Nachricht er uns wohl überbringen mag? Wahrscheinlich diese, dass unser Klima für ihn geeignet ist.

Der außergewöhnliche Vogel hat einen langen, dünnen gebogenen Schnabel und eine aufrichtbare Federhaube. Seine Federn sind hell orange-bräunlich, an den Flügeln hat er schwarz-weiße Streifen, auch auf dem Kopf einige schwarze Streifen.
Er isst besonders gerne (Maulwurfs-)Grillen, Käfer und Engerlinge sowie größere Schmetterlingsraupen, aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken, manchmal sogar kleine Wirbeltiere wie Eidechsen. Zum Jagen braucht er eine kurze, schüttere Pflanzendecke in offenen Landschaften in warmtrockenem Klima, also genau wie in unseren Weinbergen oder Streuobstwiesen.

Zum Brüten benötigt er ältere, ausgefaulte Bäume. Da diese aber immer rarer werden, fordert die NABU: „Zum Schutz des Wiedehopfes sind verbliebene Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen langfristig zu erhalten. Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.“ [2] Dies ist z.B. in der Vorbergzone des nördlichen Ortenaukreises zu beobachten [3] oder im Kraichtal, wie ein BNN-Artikel berichtet.

Aus diesem Grund wird die AGNUS-Jugend in der Kinder-Winter-Werkstatt ebensolche Nisthilfen [4] für unsere Region bauen. Einzig verschiedene Standort in den Weinbergen oder auch auf größeren, einsamen Streuobstwiesen benötigen wir noch. Hierzu können Sie sich an uns wenden.

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Wiedehopf
2 https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1976-wiedehopf/
3 http://www.fosor.de/artikel/Wiedehopf.pdf
4 http://www.bund-rvso.de/nistkasten-wiedehopf.html
24.02.2018 Kinder-Winter-Werkstatt Bau von Wiedehopf Nistkästen

Weihnachtsmarkt 2016

Dank den Eltern unserer Wurzelkinder und Grashüpfer konnte die AGNUS-Jugend dieses Jahr wieder am Weihnachtsmarkt teilnehmen. Viele Kinder waren begeistert, die Lehmkartoffeln mit kleinen Überraschungen knacken zu dürfen. Auch Herr Bänzinger hämmerte tatkräftig bei seinem Besuch am Stand.
Bewundert wurden die vielen Ideen zu unserem Recycling- bzw. eher Upcycling-Weihnachtsschmuck, besonders die Engel aus einem Deo-Roller.
Anleitungen unter https://agnus-weingarten.de/wp/unsere-projekte/recycling/

Bachlehrpfad am Walzbach

„Wir wollten eine Spur hinterlassen. Es soll unser Abschiedsgeschenk an Weingarten sein“, sagten Merle, Isabell, Valentin, Elise, Jule, Mathis und Juris. Die Jugendlichen und noch ein paar weitere Altersgenossen sind jetzt zwischen elf und vierzehn Jahre alt und gehören alle seit einigen Jahren der AGNUS (Arbeitsgruppe für Natur und Umweltschutz) an, die ältesten unter ihnen schon ein ganzes Jahrzehnt. Jetzt sind die Interessen anders gelagert, Zeitmangel durch die Ganztagesschule kommt dazu, kurz: die Jugendgruppe hat sich aufgelöst. Um aber tatsächlich etwas Sichtbares zu hinterlassen, haben die Jungen und Mädchen mit ihren beiden Jugendleiterinnen Synje Walheim und Susanne Ahrens einen Bachlehrpfad erstellt.

Auf zwölf Schildern zwischen Hartmannsbrücke und der Mühle Lepp sind nun Erläuterungen über Pflanzen und Tiere im Lebensraum „Walzbach“ zu finden, ihre Lebensweise, Ernährung, Vermehrung und mehr: Die Regenbogenforelle, der Eisvogel, die Stockente, der Rohrkolben, das Nutria und mehr. Alle beschriebenen Pflanzen und Tiere sind im Nahraum der Schilder auch zu entdecken. Die Jugendlichen haben das Lehrmaterial, das ihnen die Lehrerin Synje Walheim zur Verfügung gestellt hat, ausgewertet und mit eigenen Worten Texte verfasst. Jeder habe „sein“ Tier und „seine“ Pflanze selbst ausgesucht. Die Beschreibungen wurden handschriftlich zu Papier gebracht und mit Bildern veranschaulicht. Auf keinem Tierplakat fehlt der Hinweis, dass Füttern schädlich sei, vor allem mit Brot und besonders die bei den Nutrias unerwünschte Vermehrung erst recht unterstütze. Die Vorsitzende von AGNUS, Patrizia Baumgarten, sprach beim Bürgermeister vor und Eric Bänziger fand die Sache so überzeugend, dass er gerne eine finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde bewilligte, um die Schilder aus wetterfestem Material herzustellen. Er bedauerte, dass die Gruppe sich auflöse, denn es sei ihm ein Anliegen, Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern. Der Bauhof hat mittlerweile Pfosten aufgestellt und die Schilder montiert. Synje Walheim, Anliegerin am Walzbach, bemerkte bereits ein reges Interesse der Spaziergänger.

Stand auf dem Wein- und Straßenfest 2015

Ob die Wein-Königin und die Prinzessin bei uns eine Waffel gegessen haben ist nicht überliefert. Sie haben aber wie viele andere auch am Kräuter-Tombola-Rad gedreht. Hier zu sehen mit unserer 1. Vorsitzenden Patricia Baumgarten.

Schönheiten an unser Stand auf dem Wein- und Straßenfest
mit Waffelverkauf + Kräuter-Tombola-Rad

30 Jahre AGNUS

Bei der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz hat der Generationswechsel stattgefunden

Linde am alten Friedhof

30 Jahre sind eine lange Zeit. Zeit genug, dass aus einem jungen Bäumchen ein stattlicher Baum wird, wie es die beiden alten Linden vor dem Tor des alten Friedhofs geworden sind. Diese Bäume zu pflanzen, war eine der ersten Aktionen des jungen Umweltschutzvereins „AGNUS e.V.“ (Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umweltschutz), der sich im Herbst 1984 gegründet hatte. „Der sterbende Wald war zu dieser Zeit das Umweltthema schlechthin“, erinnert sich die damalige Vorsitzende Christa Hoffmann. „Plötzlich war Umweltschutz in aller Munde, große Vereine entstanden und kleine Initiativen.“ So auch in Weingarten. Die Themen der AGNUS waren sowohl allgemeiner Art wie „Fassadenbegrünung“ oder „ökologische Landwirtschaft“, lagen aber auch vor der Haustür und wurden in der Gemeinde kontrovers diskutiert: Das Genehmigungsverfahren der Walzbachrallye am Bittberg oder die geplante Bebauung der ökologisch hochwertigen innerörtlichen Streuobstwiese „Bruch östlich“ sind zwei Beispiele für großes Engagement, das eine verlief für den Verein erfolgreich, das andere nicht.

Der Verein wurde Mitglied im BUND und sicherte sich damit Fachkompetenz durch ständige Ansprechpartner, sei es als Referenten oder einfach nur Ratgeber. Es wurden Aktionen ins Leben gerufen, die heute noch nachwirken: Die Korksammelaktion – noch bevor der Landkreis denselben Schritt tat -, der Uferschutz am Walzbach durch Erlenpflanzungen oder die Anlage eines Naturlehrgartens im Gromen sowie der alljährliche Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Zur Information der Bevölkerung entstand ein kleines gelbes Heftchen. Sein Name war „Löwenzahn“, denn die gelbe Blume schien geeignet als Symbolfigur für hartnäckiges Wachstum, selbst unter widrigen Bedingungen. Aus den Reihen der eigenen Kinder entstand eine aktive Jugendarbeit, die in ihrer Blütezeit bis zu 60 Kinder in altersgerechten Spiel- und Lerngruppen beschäftigte. Ziel war die Sensibilisierung für Umweltschutz und das Kennenlernen der Natur. Im Lauf der darauffolgenden Zeit war fast die gesamte Vorstandschaft in die Jugendarbeit eingebunden, folgerichtig wurde 1991 der Verein in AGNUS-Jugend Weingarten e.V. umbenannt. Im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand das Lehr-Grundstück, mit dessen Bearbeitung als „Naturnaher Garten“ der Verein sich um den Kreisumweltschutzpreis im Jahr 2010 bewarb. Hecke, Totholzhaufen, Trockenmauer, Barfußpfad und eine mit wildem Wein bepflanzte Hütte aus Resteholz und mehr waren überzeugend und reichten für den dritten Platz. Ein Wildbienenhotel kam ein Jahr später noch dazu. Dieser Schwerpunkt auf Jugendarbeit erhielt mehr und mehr Gewicht, bis – bedingt durch berufliche und persönliche Umstände sowie den allgemeinen gesellschaftlichen Wandel – die Zahl der erwachsenen einsatzwilligen Helfer auf vier Vorstandsmitglieder geschrumpft war und diese am Rande ihrer Kapazitäten waren. Die Auflösung des Vereins stand bevor. Buchstäblich in letzter Sekunde erhoben sich einige junge Familien, die bereit waren, den Verein zu neuem Leben zu erwecken. Sie entwickelten ein Konzept mit ähnlichen Inhalten aber neuen Strukturen: Die Ziele, Schutz der Umwelt, Information und Aufklärung der Jugend wie der Erwachsenen sind dieselben geblieben. Die Altersstruktur verschob sich zugunsten des Kindergarten- und Kleinkindalters. Der Schwerpunkt liegt momentan auf abwechslungsreicher und intensiver Waldpädagogik. In unterschiedlichen Altersgruppen lernen „Wurzelgnome“ „Wurzelkinder“ und eine Schulkindergruppe die Natur kennen, nach und nach erschließen sich neue Themen. Die früher üblichen Mitglieder-Rundschreiben wurden durch eine gut gepflegte homepage abgelöst. Parallel zu den regelmäßigen Gruppentreffen finden Projekte statt, in die auch die Schulen eingebunden werden sowie eine Kooperation mit dem Bürger- und Heimatverein. Bestes Beispiel: die erst vor kurzem erfolgreich verlaufene Schmetterlings-Aktion (s. nebenstehenden Bericht). „Die Stabübergabe ist erfolgreich verlaufen“, sagt Veronika Hamsen, „aber erfreulich ist, dass wir „Alten“ nicht über Bord geworfen werden, sondern unsere Netzwerke, unser Material und unsere Erfahrung heute noch wertgeschätzt wird.“ Der Generationswechsel ist vollzogen, der Kreis schließt sich. Das neue Logo des Vereins ist die Häuschenschnecke als Sympathieträger für Kinder – neben dem Löwenzahn, dessen Wurzel neu ausgetrieben hat.

Pressemitteilung vom 04.07.2014