An zwei Terminen im Januar und Februar lösten wir unseren Preis von der Korksammelaktion ein: einen Besuch der Falknerei Karlsruhe!
Wir machten uns mit der Bahn auf den Weg nach Rintheim und nach einem kleinen Fußmarsch wurden wir von Pierre Kuhlmann begrüßt. Er fragte uns, wer schon was über Vögel wusste. Zuerst durften wir die verschiedenen Greifvögel und Eulen mit einigem Sicherheitsabstand in ihren Gehege anschauen und erfuhren dabei einiges über die einzelnen Vogelarten. Zum Beispiel, dass auf der 1- und 2-Euro Münze der europäische Seeadler zu sehen ist. Nach einer Einführung in die Welt der unterschied-lichsten Greifvögel durften die Kinder Bussard, Uhu und Schleiereule aus nächster Nähe sehen und füttern. Zuerst zeigte uns Pierre einen Weisskopfseeadler, das Wappentier der USA. Erstaunlicherweise hatte der noch keinen weißen Kopf, weil er noch keine 5 Jahre alt war. Pierre Kuhlmann erklärte uns den Unterschied zwischen den habichtartigen und den falkenartigen Greifvögeln. Schon das hat uns imponiert, aber das absolute Highlight war die Landung der Vögel auf dem eigenen Arm. Der Harris Hawk, ein Wüstenbussard, den wir schon bei Herrn Manz kennengelernt hatten, wurde genauso wie die Schleiereule und der Uhu mit Stückchen von männlichen Eintagesküken aus dem Falknerhandschuh gefüttert. Dabei hatte jedes Kind, das sich traute, diese drei Tiere auf dem Arm. Am Schluss konnte jeder noch den Uhu streicheln. Es war ein super Ausflug, den alle gerne wiederholen würden. Voller Begeisterung hiess es: „Da muss ich unbedingt nochmal hin!“ Also lasst uns weiter Korken sammeln. Die Sammelbehälter dafür stehen in jedem Kindergarten sowie im Rathaus bereit!
Was hat Weingarten mit der Königin von Saba zu tun? Es ist der Wiedehopf. Er gilt als Nachrichten-Überbringer der Bilqis, Königin von Saba, an König Salamos [1]. In Weingarten wurden wieder Wiedehopf-Vögel gesichtet. Welche Nachricht er uns wohl überbringen mag? Wahrscheinlich diese, dass unser Klima für ihn geeignet ist.
Der außergewöhnliche Vogel hat einen langen, dünnen gebogenen Schnabel und eine aufrichtbare Federhaube. Seine Federn sind hell orange-bräunlich, an den Flügeln hat er schwarz-weiße Streifen, auch auf dem Kopf einige schwarze Streifen. Er isst besonders gerne (Maulwurfs-)Grillen, Käfer und Engerlinge sowie größere Schmetterlingsraupen, aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken, manchmal sogar kleine Wirbeltiere wie Eidechsen. Zum Jagen braucht er eine kurze, schüttere Pflanzendecke in offenen Landschaften in warmtrockenem Klima, also genau wie in unseren Weinbergen oder Streuobstwiesen.
Zum Brüten benötigt er ältere, ausgefaulte Bäume. Da diese aber immer rarer werden, fordert die NABU: „Zum Schutz des Wiedehopfes sind verbliebene Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen langfristig zu erhalten. Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.“ [2] Dies ist z.B. in der Vorbergzone des nördlichen Ortenaukreises zu beobachten [3] oder im Kraichtal, wie ein BNN-Artikel berichtet.
Aus diesem Grund wird die AGNUS-Jugend in der Kinder-Winter-Werkstatt ebensolche Nisthilfen [4] für unsere Region bauen. Einzig verschiedene Standort in den Weinbergen oder auch auf größeren, einsamen Streuobstwiesen benötigen wir noch. Hierzu können Sie sich an uns wenden.
Am Samstag, den 30. September, erlebten wir Kinder der AGNUS-Jugend ein großes Abenteuer. Herr Manz von der Greifvogel-Auffangstation Karlsdorf-Neuthard kam uns mit seinem Tieranhänger besuchen. Bevor wir aber das Frettchen Paulchen und seinen Jagdvogel Amely streicheln und bewundern durften, mussten wir tatkräftig anpacken. Das Auto von einer Wurzel zu schieben und den Anhänger mit Stöcken und Geduld zu öffnen, war ein großes Erlebnis für uns.
Anschließend erfuhren einiges über heimische Tiere und durften einige ausgestopft bestaunen.
Zum Schluss suchten wir uns den Weg zum Indianergrundstück mit Kompassen und einer Schnitzeljagd.
Am 18. März trafen sich die Kinder der AGNUS-Jugend zum letzten Mal im Heimatmuseum zur Winterwerkstatt, bevor es im April wieder draußen auf unserem Indianer-Grundstück weitergeht. Bald stehen wieder Wildkräuter, Tiere, Spuren lesen, Feuer machen und das Spielen und Räubern im Wald im Vordergrund.
Zuvor wurde diesmal in der Winterwerkstatt fleißig gehämmert, gesägt, geschliffen und geklebt, damit alle selbstgebauten Upcycling-Produkte wie Flipper, Katapulte und Zettelboxen rechtzeitig fertig wurden und mit nach Hause genommen werden konnten.
Da die Kinder bei den ersten beiden Terminen schon viel über Papierherstellung und -recycling gehört hatten, konnte das neu erworbene Wissen nun auch in die Praxis umgesetzt werden. Das gesammelte und mitgebrachte Papier war schon geschreddert und eingeweicht. Es wurde mit mehr oder weniger großer Begeisterung aus dem kalten Wasser gefischt und anschließend mit dem Mixer zu einer „Papierpampensuppe“, Pulpe genannt, püriert. Das eigentliche Schöpfen und Verzieren des eigenen Papiers und das kräftige Walken mit dem Nudelholz machte dafür umso mehr Spaß.
Wir danken dem Bürger- und Heimatverein dafür, dass wir über die Wintermonate wieder im Heimatmuseum sein konnten, außerdem danken wir allen Helfer und Helferinnen und freuen uns schon auf die nächste Winterwerkstatt. Andreas, Diana und Mona
Zur Ergänzung des Themas haben wir das Rotznasentheater mit ihrem Stück „Papier Papa und Trallala“, ein märchenhaftes Kindermusical ab 5 Jahren zum Thema „Recyclingpapier“, eingeladen. Wir freuen uns über alle, die sich das Stück mit uns am 21. Mai um 16:00 Uhr im ev. Gemeindehaus anschauen und mitmachen wollen.
Dank den Eltern unserer Wurzelkinder und Grashüpfer konnte die AGNUS-Jugend dieses Jahr wieder am Weihnachtsmarkt teilnehmen. Viele Kinder waren begeistert, die Lehmkartoffeln mit kleinen Überraschungen knacken zu dürfen. Auch Herr Bänzinger hämmerte tatkräftig bei seinem Besuch am Stand. Bewundert wurden die vielen Ideen zu unserem Recycling- bzw. eher Upcycling-Weihnachtsschmuck, besonders die Engel aus einem Deo-Roller. Anleitungen unter https://agnus-weingarten.de/wp/unsere-projekte/recycling/
Am Sonntag, den 27. November 2016 kochten die Wurzelkinder zum Jahresabschluss ihren Gästen, die später dazu kamen, eine Steinsuppe, zu der jedes ein Gemüse mitbringen durfte – frei nach der Geschichte „Steinsuppe“ von Anais Vaugelade: „Ein Wolf besucht eine Henne, um bei ihr Steinsuppe zu kochen. Die Nachbarn sorgen sich um die Henne und kommen dazu. Der Abend wird gemütlich.“ Genau so war es. Es wurde ein gemütlicher Jahresabschluss am Feuer mit Steinsuppe (sprich Gemüse-Eintopf), Kinderpunsch und Glühwein.
Die Eltern durften auch die imposante Igelbehausung bestaunen, die die Kinder aufgehäuft hatten. Dabei konnte schon die erste mögliche Bewohnerin, eine kleine Maus, beobachtet werden. Gegen 18:30 Uhr machten sich alle mit Fackeln auf den mit Teelicht-Gläsern beleuchteten Waldweg zurück zum Spielplatz Burg Schmalenstein, wo einer der Eltern noch mit einer spontanen Jonglage begeisterte.
Alles in allem hatten wir wieder ein sehr erfolgreiches AGNUS-Jugend-Jahr, das mit viel gemeinsamen Engagement zustande kam. Wir danken allen, die beteiligt waren und wünschen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.
Beim letzten Treffen der Wurzelkinder ging es um das Thema Kräuter. Neben dem Vorstellen, Suchen, Erkennen und Vergleichen, durfte auch ein leckerer Kräuter-Quark hergestellt und auf Brot gegessen werden. Oktober 2016
„Was haben eine Biene und ein Huhn gemeinsam?“ fragt Sonja Güntner in die Runde der neugierigen Kinderschar. „Sie können fliegen“ kommt prompt die Antwort. „Was noch?“ und nach einigen Versuchen: „Beide legen Eier.“ Sehr anschaulich erklärt die Pädagogin im Heimatmuseum den Kindern den Werdegang der Bienen von der Entwicklung in der Wabe bis zum Schlüpfen. „Bienen sind dieses Jahr unser großes Thema“, sagt Mona Meier, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umweltschutz (AGNUS).
Ihr Ziel ist, Kinder für den Umweltschutz zu sensibilisieren,
indem sie ihnen auf spielerische und leicht verständliche Art Tiere aus
ihrem Lebensraum, ihre Bedeutung und ihre Gefährdung nahebringen. Auf
einem Frühstückstablett stehen Lebensmittel: Was davon gäbe es nicht,
wenn es keine Bienen gäbe? Klar, keinen Honig. Mona Meier nimmt den
Honig weg. Was noch? Keine Früchte – und damit keinen Saft, keinen Tee
und keine Marmelade. Und warum nicht? Auch die Sache mit der Bestäubung
verstehen die Kinder und lachen über den lustigen Begriff
„Pollenhöschen“. Dann wird’s ernst. Mehrere Stationen haben die beiden
Frauen vorbereitet. Die erste Gruppe wird mit einem Imkeranzug
eingekleidet und darf sich den Bienen Auge in Auge nähern. Wolfram
Güntner hat seine Bienenkiste im Garten deponiert. Ganz vorsichtig nimmt
er den Deckel ab und zieht einen Rahmen mit einer vollbesetzten Wabe
heraus. Staunend, beeindruckt und ganz still betrachten die Kinder das
wuselige Geschehen. Sie hören die Erklärungen, was gerade geschieht,
warum und wozu. In der Zwischenzeit baut die zweite Gruppe ein kleines
Wildbienenhotel. Sie stopfen Lehm in eine leere Konservendose und machen
Löcher in die Masse, denn Wildbienen nisten in langen schmalen Röhren.
Und weil bei allen Aktionen die Verbindung von Hand und Kopf, Herz und
Sinn im Vordergrund steht, gibt es noch mehr Anschauliches. Wer durch
ein Oktoskop blickt, sieht die Welt mit den Facettenaugen einer Biene.
Präparate zum Betrachten, der Körperbau einer Biene zum Zusammenpuzzlen
und mehr. In einem kleinen Heftchen für jedes Kind steht drin, dass eine
Biene in ihrem Leben viele Berufe hat. Sie ist Putzfrau und Lageristin,
Babysittern, Bauarbeiterin, Wächterin und Sammlerin. Ihr ganzes Leben,
ihre Ernährung, ihre Nützlichkeit, Werden und Sterben ist darin
dokumentiert. „Wir wollen etwas Nachhaltiges bewirken und den Kindern
ihr Wissen über Tun und Handeln vermitteln“, sagt Mona Meier. „Das macht
ihnen Spaß und es bleibt mehr hängen.“ An diesem Tag waren die
Vorschulkinder des Kindergartens Sankt Franziskus da, in der nächsten
Woche kommen weitere Kindergärten und eine zweite Klasse aus der Schule.
Die letzte Station war eine köstliche Überraschung: fünf Sorten Honig
auf Brotstückchen durften probiert werden.
Am Samstag, 04. Juni 2016 war der Auftakt des diesjährigen AGNUS-Jugend-Projekts „Wildbiene, Honigbiene & Co“. Die Wurzelkinder kamen im wahrsten Sinne des Wortes als erste in den Genuss. Sie durften unter anderem verschiedene Honigsorten durchprobieren und sagen, welche am Besten schmeckte. Die dazugehörigen Blüten standen parat und es wurde erzählt, wo diese wachsen. Einige von diesen Pflanzen konnten später in selbst hergestellten Samenkugeln mit nach Hause genommen werden.
Doch als erstes wurde beim Auftakt in einem Sitzkissen-Kreis viel Wissenswertes über die Biene sehr schön anschaulich von Sonja Günter (Bürger- und Heimatverein) und Mona Meier (AGNUS-Jugend) vermittelt. Zum Beispiel, dass ein Huhn ein Ei am Tag legt, eine Honigbienenkönigin aber bis zu 2000 Eier. Mit kleinen Modellen lernten die AGNUS-Jugend-Kinder, dass aus dem Ei erst eine Larve schlüpft, die sich anschließend verpuppt und erst aus der Puppe dann die erwachsene Biene schlüpft. Dabei gibt es bei den Bienen gleich 3 Bienenwesen: die Arbeiterin, die Drohne und die Königin.
Diese 3 Bienenwesen konnten alle Kinder später dann lebendig in einem echten Bienenvolk im Garten suchen – durch Overalls und Schleier gut geschützt. Wobei die Bienen und das dort lebende Hummelvolk sehr friedlich waren und den Besuch der Kinder ohne Probleme akzeptierten. Sehr spannend fanden die Kinder bei diesem absoluten Highlight wie der Honig in den Waben glitzerte und natürlich, dass im Heimatmuseum-Bienenstock bereits ca. 30.000 Bienen leben.
Auch ein kleines Wildbienen-Hotel aus Lehm in einer Dose wurde von den Kindern erstellt. Ein Kind berichtete, dass dieses dann in Richtung Süden, Süd-Westen unter einem Dach aufgehängt werden muss.
Anschaulich waren die mitgebrachten Nester von Hornisse und Wespe bzw. der Vergleich der einzelnen Tierchen. So konnten auch von ausgestellten Gläsern die drei Tiere Wespe, Hummel und Honigbiene originalgetreu abgemalt werden. Wenn den Kindern die lebenden Genossen jetzt begegnen, können sie gleich erkennen, wen sie da vor sich haben.
Durch Oktoskope konnten die Kinder erleben wie die Biene durch ihre Facettenaugen die Welt erblickt und es lag ein Puzzle parat, bei dem die Königin, Drohne und Arbeiterin richtig zusammengesetzt werden mussten. Eine weitere Station war aus Bienenwachsplatten Schwimmkerzen auszustechen, die die Kinder mitnehmen durften. Wenn sie wollten, konnten die Kinder Propolis, eine Art Kittharz der Bienen, in aufgelöster Form probieren.
Alles in allem gab es eine unglaubliche Fülle an Stationen zum Ausprobieren, Probieren, Betrachten, Basteln und Lernen und so lernten die Kinder eine besonders wichtige Botschaft: die Biene ist für uns Menschen eine sehr wichtige Helferin. Sie liefert uns nicht nur Honig und Wachs, sie sorgt zusammen mit der Hummel auch als Bestäuber für all das leckere Obst und Gemüse, das jetzt in den Regalen liegt. Und damit ist es sehr wichtig, dass wir Menschen gut auf die Biene und ihre Artgenossen aufpassen.
In den nächsten Wochen werden viele Weingartener Kindergarten- und Schulkinder die Gelegenheit haben auch an diesem tollen Projekt teilzunehmen. Wieder einmal ist ein gelungenes Kooperationsprojekt vom Bürger- und Heimatverein und der AGNUS-Jugend entstanden. Herzlichen Dank an alle die beteiligt sind und geholfen haben, dies möglich zu machen, an vorderster Stelle Sonja Günter, Wolfgang Kramer und Mona Meier.