Die letzte Wurzelkinderstunde vor den Ferien ist traditionell eine ganz besondere. Letztes Jahr ging es um das Mammut aus der Steinzeit und auch diesmal begaben wir uns in diese Zeit. Wir bereiteten eine Steinzeit-Mahlzeit zu.
Dafür haben wir uns im Heimatmuseum des Bürger- und Heimatverein Weingarten mit Sonja Güntner getroffen.
Damit das Getreide und die Zweige für den Steinzeit-Schmuck auch getreu geschnitten werden konnten, mussten erst einmal ein paar Steinzeit-Messer her. Also schliffen die Kinder einen Griff aus Pappelrinde mit Sandstein, höhlten ihn mit Feuersteinen aus und bohrten ein Loch hinein. Die Feuerstein-Klinge wurde mit einem speziellem Harz-Wachs-Asche-Kleber in den Griff geklebt. Damit das Messer nicht verloren ging, konnte es an eine selbstgedrehte Kordel aus Bast gehängt werden. Feuersteinklingen aus der Jungsteinzeit fand man in Weingarten am Werrabronn und am Hohen Bild in der Nähe vom Höheforst.
Als Getreide stand Einkorn und Emmer zur Verfügung. Verkohlte Einkorn- und Emmerkörner aus der Jungsteinzeit hatte man in Weingarten in einer jungsteinzeitlichen Siedlung am Höheforst gefunden. Die Körner entspelzten die Kinder in einem Mörser und mahlten es anschließend. Daraus wurde dann der Teig angerührt und teils mit Lindenblüten-Pesto gefüllt. Die Brotfladen bucken dann in einem echten Steinzeit-Feuer auf Steinplatten. Das Brot war so lecker, dass manches mitgebrachte Vesper stehenblieb.
Zur Mahlzeit durfte sich geschmückt werden, dazu schnitten die Kinder Holunderzweige in kleine Stückchen, drückten das Mark mit entrindeten Haselnusszweigen raus, färbten die so entstandenen Perlen mit Rötel und fädelten sie auf Bast auf. Aus Ton konnte sogar noch ein Amulett, in das schöne Blätter und getrocknete Blütenstände gedrückt wurden, geformt werden.
In der abschließenden Runde besprachen die Kindern, was ihnen am meisten gefallen hat und fast alle waren begeistert, ihr Steinzeit-Messer mit nach Hause nehmen zu können.
Vielen Dank insbesondere an Sonja Güntner und Mona Meier für die tolle Vorbereitung und auch den unterstützenden Müttern, Vätern und Opas, die so viele Stationen überhaupt möglich gemacht haben!