Besuch der Klima-Arena Sinsheim am 06.04.2025

Rückblick: 2024 war die AGNUS-Jugend Sieger beim Korksammelwettbewerb des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Karlsruhe. Schon damals stand fest, daß wir das Preisgeld für einen Ausflug der Buntspechte und Falken zur Klima-Arena in Sinsheim verwenden wollten. Die Klima-Arena in Sinsheim wird von der „Klimastiftung für Bürger“ getragen und möchte als Erlebniszentrum „die Themen Klima, Umwelt, Erneuerbare Energien und Schutz ergänzender Ressourcen den Menschen näher bringen“ (Quelle).

Am Sonntag, den 06.04.2025 war es soweit: 12 Falken und Buntspechte sowie 3 Erwachsene (Anne, Sonja und Wolfram) haben sich am Bahnhof Weingarten um 9 Uhr getroffen, um mit der S-Bahn nach Wiesloch-Walldorf und von da aus mit dem Bus weiter zum Bahnhof in Sinsheim zu fahren. Kurz vor 11 Uhr dort angekommen, haben wir mit einem Fußmarsch von etwa 30 Minuten die Klima-Arena erreicht, wo Loubna für uns vorab eine Führung für 11:30 gebucht hatte. Die Zeit hat noch für eine kleine Pause für alle gereicht, bevor es mit der Führung losging.

Eine Mitarbeiterin des Klima-Arena begrüßte uns, und sie führte uns gleich in die aktuelle Sonderausstellung „Die natürlichen Klimahelden – Moore“, die dann auch den ersten Schwerpunkt unseres Besuchs bildete. Wir erfuhren, daß in Mooren durch die permanente Wassersättigung des Bodens und damit des Fehlens von Sauerstoff die normale organische Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen unterbunden ist. Damit sind Moore ein extrem wichtiger Speicher von Kohlenstoff und tragen im Verhältnis zur Fläche in viel größerem Maße zur CO2-Reduktion bei als zum Beispiel ein Wald. Erschreckend war es, zu erfahren, daß von den ursprünglich in Deutschland vorhandenen Moorflächen nur noch ca. 5% intakt sind und der Rest, also 95% zerstört wurde, vor allem durch Trockenlegung und Torfabbau. Umso wichtiger ist es daher, die vorhandenen Moorflächen zu schützen oder trockengelegte Flächen wieder zu bewässern.

Weiter ging es ins weite Außengelände, in dem es verschiedene Themenbereiche gibt. Wir lernten, daß die Böden sehr unterschiedlich sein können, und daß es spezialisierte Flora und Fauna gibt, die jeweils typisch für die verschiedenen Bodenarten sind. In einem Pavillon wurde dann auch erklärt, was die Unterschiede ausmacht, und wie z.B. die Wasseraufnahmefähigkeit sehr stark von der Bodenbeschaffenheit abhängt: je gröber und sandiger der Boden, desto schneller versickert das Wasser.

Damit war die Führung am Ende angekommen, und wir bedankten uns bei der Klima-Arena-Mitarbeiterin, die uns kompetent und lebendig durch die Ausstellung führte und uns mittels aktiver Fragen immer wieder für die Themen begeisterte. Wir hatten nun die Gelegenheit, selbst die Ausstellungen zu entdecken, die die Themen Klimawandel, Wohnen und Energie, Lebensstil und Mobilität behandeln. Neben den teils ernüchternden Fakten wurden Strategien aufgezeigt, wie sich unser Lebensstil nachhaltiger und dennoch mit einer hohen Lebensqualität gestalten ließe.


Eine besondere Attraktion auf dem Außengelände war sicher die Kartbahn. Die Fahrt mit den E-Karts war jedoch nicht ganz kostenlos, sondern mußte sich durch etliche Runden in einem Hamsterrad erarbeitet werden. Erst dann bekam man eine Wertmarke, mit der sich die E-Karts starten ließen.

Zum Abschluss unseres Besuchs gingen wir in eine Vorstellung des Kinos in der Klima-Arena. Kino ist eigentlich nicht der richtige Begriff: es ist eher eine Röhre mit Seitenwänden als Projektionsfläche. Im Gang in der Mitte stellen sich die Besucherinnen und Besucher an eine Reihe von Bedienungskonsolen. Mittels der Projektion wurden wir in einem futuristischen Flugzeug mitgenommen auf eine in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts stattfindende fiktive Urlaubsreise in das Amazonasbecken. Dieses hat sich – abgesehen von kleinen Resten des ursprünglichen Urwalds, die in riesigen Gewächshäusern bewahrt werden – in eine unwirtliche Steppenlandschaft verwandelt. Auf dem virtuellen Rückflug nach Europa kam es dann zu technischen Problemen, die wir alle zusammen mittels der Konsolen lösen mußten – eine Metapher auf die Tatsache, daß wir den Herausforderungen, vor denen wir mit Klimawandel und anderen Umweltproblemen stehen, nur in gegenseitiger Kooperation begegnen können. Die durchaus beklemmende Vorführung hat uns bildlich vor Augen geführt, wie eine Welt aussehen könnte, in der wir das nicht tun.

Im Restaurant haben wir uns dann mit ungezählten Portionen Pommes für die Rückreise nach Weingarten gestärkt, die wir ab der Klimaarena nicht per pedes sondern dankenswerterweise per Bus zum Bahnhof Sinsheim starten konnten. Es ging dann wie auf der Hinfahrt per Bus nach Wiesloch-Walldorf und mit der S-Bahn nach Weingarten, wo wir um kurz vor 18 Uhr ankamen.

Ganz herzlichen Dank an Loubna für die tolle Organisation.