Kooperationsprojekt AGNUS-Jugend mit dem Bürger- und Heimatverein Weingarten (Baden) e.V.
In diesem Jahr haben wir uns mit Vögeln beschäftigt. Weil es das 10-jährige Jubiläum war, gab es diesmal auch Geschenke für die Kindergärten.
Die Vorschulkinder der Weingartener Kindergärten kamen in diesem Jahr am 27. Juni wieder ins Heimatmuseum. Dort begrüßte sie Frau Elster (aus Stoff). Außerdem gab es viele weitere Vögel zum Kennenlernen. Weil nicht nur Vögel, sondern auch Kinder singen können, haben wir das Lied „Alle Vögel sind schon da“ gesungen. Tatsächlich waren Amsel, Drossel, Fink und Star und viele weitere da: als Plüschtier, aus Papier, aus Holz, ausgestopft. Wir haben dann das Nasenspiel (wenn ich den Vogel kenne, lege ich meinen Finger auf die Nase, aber ich verrate den Namen nicht) mit dem Buch „Alle Vögel sind schon da“ gespielt und gemeinsam geschaut, welche Vögel wir kennen.
Frau Elster und Herr Amsel haben erklärt, wie und von wem Vogelnester gebaut werden. Die Nester hatten sie mitgebracht, zum Anschauen, zum Anfassen, zum Staunen. Während Frau Kohlmeise sehr weich ausgepolsterte Nester in Nistkästen baut, verbaut Frau Star eher gröbere Halme und Gräser. Frau Amsel baut ein mehrlagiges Nest aus verflochtenen Grashalmen außen, in der Mitte kommt eine Lehmschicht, damit das Nest schön stabil ist, und innen befindet sich ein weiches Polster. Herr Buntspecht meißelt mit seinem Schnabel Höhlen in Bäume. Am fleißigsten ist Herr Zaunkönig, der sehr viele Nester baut, damit sich Frau Zaunkönig das schönste aussuchen kann. Aber weil Zaunkönige ihre Nester jedes Jahr wiederverwenden, darf man sie nicht mitnehmen, und daher gab es von Familie Zaunkönig kein Nest zum Anschauen. Von Familie Elster auch nicht, weil das überdachte Nest sehr hoch in Bäumen gebaut wird. Ein Vogel baut keine Nester, das ist Frau Kuckuck. Was die macht, haben wir auch besprochen.
Herr Amsel hat dann Amselsprache erklärt. Eine Holzamsel kann nicht singen. Daher haben wir per Projektor einen singenden Herrn Amsel auf die Leinwand geworfen. Hören und sehen kann man ihn in Weingarten morgens und abends auf Hausdächern vom Frühjahr bis in den Sommer. Weil Vögel keine Zäune bauen, singen sie, um zu sagen, dass sie hier brüten. Der gesungene Zaun gilt aber nur für Vögel der gleichen Art, so darf also Familie Blaumeise im Gebiet von Familie Amsel brüten. Spannend waren auch die Warnrufe von Herrn Amsel. Wenn man sie versteht, dann weiß man, ob der Feind von oben (Greifvogel) oder von unten (Katze) kommt und wie gefährlich nahe der Feind ist.
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Anschließend haben wir einen Ausflug in den Museumshof gemacht, wo uns Herr und Frau Mäusebussard (ausgestopft) begrüßt haben. Beide haben sehr scharfe Schnäbel, sehr spitze Krallen, weiche Federn am Bauch und harte Federn als Flügel. Wir haben mal geschaut, wer die größere Flügelspannweite hat, die Bussarde oder die Kinder. Tatsächlich hatten die allermeisten Kinder fast die gleiche Armspannweite wie die Bussarde.
Wie die Bussarde fliegen, wie sie Mäuse fangen und wie sie gemeinsam ein Nest bauen, haben wir in einem Spiel kennengelernt, in dem alle die Rolle von Bussarden gespielt haben. In das gemeinsam gebaute sehr große Nest aus Weidenzweigen durften sich dann die ErzieherInnen in der Rolle als Mäusebussardkinder setzen. Die Kinder waren Herr und Frau Mäusebussard. Herr Mäusebussard hat die Mäuse gefangen (Toilettenpapierstücke) und zu Frau Mäusebussard gebracht, die am Nest saß und die Mäuse in kleine Stücke zerlegt hat, damit die Mäusebussardkinder sie „essen“ konnten. Zum Schluss waren die Mäusebussardkinder groß und alle konnten aus dem Nest fliegen.
Wir haben dann noch ausprobiert, wie andere Vögel die Fütterung praktizieren. Es ist ganz schön nervig und anstrengend, wenn Kindervogel Sonja ständig Hunger, Hunger schreit und im ganzen Hof Würmer gesammelt werden müssen (kleine bunte Holzstäbchen in Streichholzgröße). Aber auch das war irgendwann mit vereinten Kräften geschafft.
Hinterher konnten Vogeleier in die Hand genommen werden: große Gänseeier, glatte Enteneier, aber auch winzige Kohlmeiseneier, nur Hühnereier nicht, denn die kennen alle. Sehr interessant waren auch die unterschiedlich großen und gefärbten Federn von vielen verschiedenen Vögeln: Flügelfedern, Schwanzfedern und Flaumfedern als Unterwäsche.
Zum Abschluss gab es die Geschenke. Jedes Kind hat einen kleinen Ziehharmonikaflyer unserer häufigsten Singvogelarten bekommen. Für die Kindergärten gab es von der AGNUS-Jugend die von der Falkengruppe gebastelten Vogelfutterkästen mit Vogelfutter. Vom Bürger- und Heimatverein bekamen die Kindergärten für die weitere Kindergartenzeit die Broschüre „Faszination Vogelwelt in der Kindertageseinrichtung“ und das Ringbuch „Alle Vögel sind schon da“.
Vielen Dank an Marita Götz (Bürger- und Heimatverein) und Loubna für die Mithilfe. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.