2025 waren es auf einmal 10 Jahre. 10 Jahre gemeinsames Projekt „Kinder für die Natur begeistern“ von der AGNUS-Jugend und dem Bürger- und Heimatverein Weingarten. In diesen 10 Jahren konnten wir unzähligen Kindergartengruppen und Schulklassen an vielen Vormittagen Naturerlebnisse bieten. 2016 haben wir für dieses Projekt gemeinsam den 1. Preis vom Kreisumweltschutzpreis „Umweltschutz mit Kindern – Umweltpädagogik“ gewonnen.
Begonnen haben wir 2014 mit dem Thema „Schmetterlinge“. Aus der Idee, der AGNUS-Jugend allen Kindergärten ein Schmetterlingsaufzuchtset mit Schmetterlingsraupen zu spenden, und der Möglichkeit, im Heimatmuseum die umfangreiche Schmetterlingssammlung zu nutzen, entstand ein gemeinsames Projekt speziell für die Vorschulkinder der Kindergärten. Die Kindergärten bekamen die Schmetterlingsaufzuchtsets zur Verfügung gestellt, und die Kinder kamen an einem Vormittag ins Museum, um in einem interaktiven, von Mona Meier und Sonja Güntner konzipiertem Programm mit Spielen und Bastelaktionen mehr über Schmetterlinge zu erfahren.
2015 ging es weiter mit dem großen Projekt „Amphibien und Weingartener Moor“. Dazu hatte Mona Herrn Frey engagiert, der mit seinem Amphibienzoo ins Museum kam. Das Erlebnis, Molche, Feuersalamander, verschiedene Kröten und Frösche nicht nur anzuschauen, sondern größtenteils auch in die Hand nehmen zu dürfen, sorgte für eine Begeisterung, die noch Wochen später in Weingarten Gesprächsstoff war. Ganz mutige Kinder durften einen Ochsenfrosch küssen (er wurde nicht zum Prinz) und bekamen eine Urkunde. Alle Kindergärten und die 3., 4. und 5. Klassen der Turmbergschule machten an einem weiteren Vormittag einen Ausflug ins Weingartener Moor. Dort gab es Mitmachstationen und Tierbeobachtungen auf dem Moorsteg.
2016 haben wir uns an etwas gefährlichere Tiere gewagt: „Wildbienen, Honigbienen & Co“. In den Museumsgarten zogen ein Honigbienen- und ein Hummelvolk. Damit niemand versehentlich gestochen wird, wurden Kinder-Imkeranzüge angeschafft. So konnten die Bienen und Hummeln sicher beobachtet werden. Hornissen und Wespen und ihre Nester wurden mit Hilfe der Naturkundesammlung des Museums gezeigt. Im Museum gab es Bastel- und Forschungsstationen. Wer sich traute, durfte einen Drohn auf die bloße Hand nehmen. Das ist ein Honigbienenmännchen, das nicht so gerne fliegt und deswegen erst mal sitzen bleibt und etwas herumläuft. Es ist völlig ungefährlich, denn Drohnen haben keinen Stachel, im Gegensatz zu ihren Schwestern. Alle Kinder bekamen ein kleines Heftchen mit Bildern und Erläuterungen, und in dem allem Stationen abgestempelt waren, die sie absolviert hatten, mit nach Hause.
Nach den sehr großen Projekten 2015 und 2016 haben wir es in 2017 für uns etwas ruhiger angehen lassen und das Thema „Schmetterlinge“ wiederholt. Wieder bekamen die Kindergärten Schmetterlingsaufzuchtsets. Mit Hilfe dieser Sets konnten alle Kindergartenkinder beobachten, wie Raupen des Distelfalters sich durch ihr Futter fressen und immer größer und größer werden, wie sie sich verpuppen und wie dann, nach 1-2 Wochen, schöne Distelfalter schlüpfen, die anschließend freigelassen wurden. Die Vorschulkinder wurden wieder ins Museum eingeladen und konnten mit Spielen und Bastelaktionen mehr über Schmetterlinge erfahren.
2018 sind wir, weil der Museumsgarten zu klein ist, für das Thema „Insekten & Spinnen“ an den Wartturm gegangen. Auf den Blumenwiesen und in den Staudenrabatten am Wartturm konnten wir viele Insekten (6 Beine) und Spinnen (8 Beine) beobachten und zum genaueren Betrachten mit Becherlupen einfangen. Spielerisch wurde ein großes Spinnennetz durchklettert. Das Netz durfte dabei nicht berührt werden, sonst wurde man von der großen Spinne gefangen. Den Wartturm haben wir natürlich auch besucht.
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Als 2019 die Bachbühne am Kirchplatz eröffnet wurde, musste das nächste Thema „Tiere im Bach“ sein. Durch die Bachbühne ist es möglich geworden, mit Kindergruppen sehr einfach in den Bach zu gehen. Davor haben wir uns aber erst mal an Land schlau gemacht, welche Tiere im Bach es so gibt. Nach einem Spiel ging es dann endlich in den Bach. Mit Becherlupen und kleinen Keschern wurden Bachflohkrebse, Strudelwürmer, Kaulquappen, Wasserläufer, Wasserschnecken und Stichlinge gefangen. Die haben wir uns in großen Gläsern angesehen und anschließend wieder freigelassen.
2019 bedeutete auch einen Abschied. Mona Meier, die das Projekt federführend initiiert und über die ersten 6 Jahren maßgeblich gestaltet hat, konnte aus beruflichen Gründen in den Folgejahren nicht mehr dabei sein.
2020 hatten wir als neues Thema „Tiere im Boden“ bereits intensiv vorbereitet. Alle Kindergärten sollten einen Regenwurmbeobachtungskasten bekommen. Diese Kästen hatten die Jugendlichen der AGNUS-Jugend im Winter gebaut. Die Termine für die Vormittage im Museum waren vereinbart, doch dann kam Corona. Wir mussten leider alles absagen.
2021 gab es zwar immer noch Corona, aber wo ein Virus, da trotzdem ein Weg. Das alte Thema „Schmetterlinge“ wurde Corona-tauglich gemacht. Alle Kindergärten bekamen für jede einzelne Kindergartengruppe ein Schmetterlingsaufzuchtset von der AGNUD-Jugend gespendet. Die Vormittage für die Vorschulkinder fanden am Wartturm statt. Da alle in Kleingruppen kamen, wurden 15 Gruppen betreut. Wir haben uns nicht nur mit Schmetterlingen beschäftigt, sondern haben auch den Wartturm besichtigt.
2022 war immer noch Corona, doch es konnten wieder größere Gruppen zusammenkommen. Das bereits 2020 geplante Thema „Tiere im Boden“ wurde endlich durchgeführt. Jetzt bekamen alle Kindergärten einen der bereits 2020 gebauten Regenwurmbeobachtungskästen. Die Vormittage fanden auf dem neu gepachteten Grundstück der AGNUS-Jugend statt. Dort waren viele Tiere im Boden zu finden. Eine Assel als Stofftier führte durch das Programm. Asseln waren die Bodentiere, die am häufigsten gefunden wurden. Aber es gab auch Regenwürmer und sehr flinke, sehr schwierig zu fangende Hundertfüßer. Unter dem Mikroskop konnten auch winzige Springschwänze beobachtet werden. Im Laufe der Wochen mit der zunehmenden Dürre haben sich viele Tiere tiefer in den Boden zurückgezogen, und es wurde leider immer schwieriger, Bodentiere zu finden.
2023 sind wir nochmal an die Bachterrasse zu „Tiere im Bach“ gegangen. Es war sehr faszinierend, wie viele Tiere sich von uns nicht stören und so in Ruhe beobachten ließen: Blauflügelprachtlibellen an den Stauden am Bach, Wildenten mit Jungen auf dem Bach und Stichlinge zwischen unseren Füßen im Bach. Meistgefundenes Tier im Bach waren wieder die Bachflohkrebse.
2024 zum 10jährigen Jubiläum waren wir wieder im Museum, diesmal mit dem Thema „Vögel“.
Ausführliche Berichte und auch Presseberichte findet man unter der Webseite „Unsere Projekte“.
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Chronologie
2014: Schmetterlinge. 5 Kindergartengruppen, 1 Schulklasse und AGNUS-Jugend Kinder im Museum.
2015: Amphibien und Weingartener Moor. 6 Kindergartengruppen, 12 Schulklassen und AGNUS-Jugend Kinder im Museum. Außerdem 5 Kindergartengruppen, die Kinder der AGNUS-Jugend und alle 3., 4. und 5. Klassen im Moor.
2016: Wildbienen, Honigbienen & Co. 5 Kindergartengruppen, 2 Schulklassen, die Kinder der AGNUS-Jugend und 1 Gruppe Geflüchteter mit Freundeskreis Asyl im Museum.
2017: Schmetterlinge. 5 Kindergartengruppen im Museum.
2018: Insekten & Spinnen. 7 Kindergartengruppen und 1 Schulklasse am Wartturm.
2019: Tiere im Bach. 5 Kindergartengruppen an der Bachbühne im Walzbach.
2020: Tiere im Boden. Wurde abgesagt wegen Corona.
2021: Schmetterlinge. 15 Kindergartengruppen am Wartturm.
2022: Tiere im Boden. 7 Kindergartengruppen auf dem Grundstück der AGNUS-Jugend im Bruch.
2023: Tiere im Bach. 8 Kindergartengruppen an der Bachbühne im Walzbach, 1 Kindergartengruppe wegen schlechten Wetters am Walzbach in der Waldbrücke.
2024: Vögel. 9 Kindergartengruppen im Museum.