Autor-Archiv:Sonja

Die Buntspechte aus dem Jahresbericht 2024

Gestartet sind wir in das dritte Buntspechte-Jahr mit einem tollen Projekt. Wir haben im Januar ein Mäusehaus gebaut. Ein Mäusehaus? Im Jahr zuvor hatten wir bemerkt, dass eine Familie Maus in die AGNUS-Jugend-Hütte gezogen ist. Das war aufgrund vieler Löcher auch nicht schwierig. Und da die Reparatur der Hütte erst später im Jahr erfolgen sollte, haben wir uns überlegt, für die Mäuse ein eigenes attraktives Haus zu bauen. Mit kräftiger Unterstützung von den Eltern Caro, Max und Andreas haben wir mit Hämmern und Brechstangen viele alte Paletten zerlegt und die Nägel entfernt. Nach viel Sägen, Bohren und Schrauben entstand ein Mäusehaus mit einem Ziegeldach aus alten Dachziegeln. Innen hat das Mäusehaus drei Stockwerke. Und damit die Mäuse überall hinkönnen, gibt es Rampen und Löcher. Als Einrichtung haben wir Heu und Stroh und Holzwolle in den Stockwerken verteilt. Kartoffelsuppe vom Feuer hat uns warmgehalten, und zwischendurch lockte die Eisbahn auf dem Entwässerungsgraben.

Im Februar haben wir die Nistkästen an den Bäumen saubergemacht. Nicht alle Kästen waren genutzt worden, aber dennoch hatten Kohlmeisen, Blaumeisen und Stare bei uns gebrütet. Einen Nistkasten hatten Vögel zum Schlafen benutzt und sind da auch auf Toilette gegangen. Auf dem Boden haben wir weiter am Mäusehaus gebaut, denn es fehlte noch eine Hauswand, in die wir außerdem als Türen Mäuselöcher gebohrt haben. Nachdem wir uns darüber informiert haben, welche Mäuse es bei uns gibt, haben wir Hausmäuse, Waldmäuse, Gelbhalsmäuse und Zwergmäuse auf Holzplatten gemalt und das Mäusehaus damit verschönert. Eine Spitzmaus ist auch dabei, obwohl sie keine Maus ist. Spitzmäuse gehören wie auch z.B. Igel zu den Insektenfressern, Mäuse zu den Nagetieren. Aber Spitzmäuse leben auch bei uns, schließlich hatten wir 2023 eine solche im Heu gefunden. Wir haben uns heißen Tee gekocht und es gab Kartoffelsuppe. Leider haben die Mäuse beschlossen, zwar das Mäusehaus zu besuchen, aber sie sind dort nicht dauerhaft eingezogen. Vielleicht können wir sie nächstes Jahr dazu überreden.

Im März haben wir bei strahlendem Sonnenschein mit unserem Fahrradanhänger mit Holzkasten, den wir von einem Gartennachbarn geschenkt bekommen haben, einen Ausflug Richtung Weingartener Moor gemacht. Im Wald davor wächst Bärlauch. Den haben wir an einer Stelle wo keine Hunde laufen (ihr könnt Euch sicher denken warum) gesammelt und daraus eine Bärlauchsuppe gekocht. Dazu gab es Bärlauch-Eier-Omelette aus den Mini-Pfannen. Auf dem Rückweg war eine Zaun­eidechse so nett, sich von uns aus der Nähe bewundern zu lassen. Als besondere Attraktion hat an diesem Tag die AGNUS-Jugend-Hütte ein neues Holzdach erhalten. Dabei haben wir aufgepasst, dass die Eltern auch alles richtig machen. Aber auch wir haben etwas gebaut, nämlich eine Strickleiter aus Haselnussästen und schönen Seilen. Mit der kommen wir jetzt besser in unseren Walnussbaum hoch.

Auch im April haben wir eine Art Strickleiter gebaut. Diesmal mit vielen kurzen Haselnussästen, durch die wir für die Seile Löcher gebohrt haben. Zum Klettern ist diese Strickleiter jedoch nicht, denn sie ist als Baumschutz gedacht. Den Baumschutz braucht man, damit ein Seil, das an einem Baum befestigt wird, nicht die Rinde aufscheuert. Aber irgendwie hatten dann doch zu wenig Kinder Lust, einen Baumschutz zu bauen, und wir haben die Seilbrücke ohne ihn aufgebaut. Walnussbaum und Blaufichte haben es dennoch gut überstanden. Um die Seile zu befestigen, brauchten wir ordentliche Knoten, die wir vorher in einer kleinen Gruppe geübt haben. Bei dem schönen Wetter hat uns ein Zauneidechsenmännchen besucht, und auch ein Springfrosch kam zu Besuch vorbei. Zum Gegenbesuch sind etliche Buntspechte barfuß in den Entwässerungsgraben gegangen, wo noch sehr viel mehr Springfrösche waren. Zu essen haben wir uns Spiegeleier und Bratkartoffeln in den Mini-Pfannen gemacht. Dazu gab es Kräuterquark.

Bei uns auf den Grundstücken leben auch Schlangen und Blindschleichen, die zwar wie Schlangen aussehen, aber keine sind. Blindschleichen sind Eidechsen ohne Füße. Für beide haben wir im Mai ein Schlangenbeet zum Reinkuscheln gebaut. Dieses besteht aus Sägespänen, mit denen wir den Raum zwischen mehreren Holzstämmen ausgefüllt haben. Vielleicht wird eine Ringelnatter dort mal ihre Eier ablegen. Einen kleinen Natursteinhaufen – Schlangen sonnen sich auch gerne – haben wir auch angelegt. Blindschleichen und Eidechsen finden so etwas natürlich auch toll. Wir haben uns informiert, welche Schlangen bei uns leben und wie wir die ungiftigen von den nur ganz leicht giftigen unterscheiden können. Bei unseren heimischen Schlangen reicht dabei ein Blick auf die Augen: Ringelnattern mit runden Pupillen sind ungiftig, Kreuzottern mit strichförmigen Pupillen sind leicht giftig. Gebastelt haben wir dann bewegliche Schlangen aus Haselnussholz. Passend zur Holunderblütenzeit haben wir Minipfannkuchen mit Holunderblüten gemacht.

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Im Juni konnten wir beobachten, wie die Starenkinder aus dem Starenkasten an der Falkenfichte ausgeflogen sind. Sobald sie draußen waren, kamen Papa oder Mama Star und haben sie abgeholt. Wir hatten in diesem Jahr in beiden Starenkästen insgesamt drei Starenbruten. Die Falkenfichte heißt übrigens so, weil 2021, als es die Buntspechtegruppe noch gar nicht gab, Turmfalken in ihr gebrütet haben. Thema an diesem Tag waren aber nochmal Schlangen, und wir haben weitere Schlangen gebastelt: bewegliche aus gespaltenen und in viele Stücke gesägten Haselnussästen wie beim letzten Mal und unbewegliche bunt bemalte aus Zweigen unserer Korkenzieherweide. Die Zweige wurden vor dem Bemalen mit einem Schnitzmesser entrindet. Ach ja, geschnitzt wird eigentlich jedes Mal. Es gibt Schnitzmesser, eine Schnitzecke, Zweige haben wir auch genug, und dann wird geschnitzt. Der Pflasterverbrauch ist übrigens seit den ersten Schnitzversuchen 2023 sehr niedrig, inzwischen braucht bei den meisten Buntspechteveranstaltungen niemand mehr ein Pflaster. Zum Essen gab es wieder Minipfannkuchen, diesmal mit Pflaumenmus. Minipfannkuchen gehen eben immer.


Der Samstag im Juli war besonders: vormittags Buntspechte, und nachmittags fand das AGNUS-Jugend-Sommerfest statt. Damit an diesem langen Tag niemand verhungert, haben wir einen Pizzaofen gebaut. Dafür hatte uns Max im Juni bereits viele tolle Backsteine gebracht, die wir damals auf unseren Fahrradanhänger umgeladen und zu unserem Grundstück gebracht haben. Für den Pizzaofenbau mussten die vielen Backsteine dann aber auf die andere Seite des Grundstücks. Dazu haben wir uns in einer langen Kette aufgestellt und die Steine durchgereicht. Das ging nicht nur schnell, sondern war auch sehr lustig. Als Fundament für den Pizzaofen haben wir Pflastersteine, die wir noch auf dem Grundstück hatten, auf den Boden gelegt. Darauf haben wir mit den Backsteinen den Ofen aufgestapelt, ganz ohne Mörtel. Als wir den Ofen angeheizt haben, kam aus allen Ritzen der Rauch, nur nicht aus dem Schornstein, weshalb wir noch alle Ritzen mit Lehm zugeschmiert, haben. Dann musste viel Pizzateig geknetet werden, und es mussten die vielen tollen Sachen kleingeschnitten werden, die dann auf die Pizza gelegt wurden. Als der Ofen aufgeheizt war, haben wir erst mit Schaufeln die glühenden Holzstücke aus dem Ofen geholt, haben zwei Bleche mit Pizza reingeschoben und den Ofen mit Steinplatten verschlossen. Dann hieß es warten. Aber rechtzeitig zum Start vom AGNUS-Jugend-Sommerfest gab es sehr leckere Pizza aus dem selbstgebauten Pizzaofen.

September ist Apfelzeit! Jedes Jahr. Das ist einfach so. In diesem Jahr hatten unsere zwei großen Apfelbäume am Entwässerungsgraben sehr viele Äpfel. Das schöne ist, dass man zum Apfelernten ganz toll in den Bäumen rumklettern kann. Leitern und Apfelpflücker hatten wir natürlich auch dabei. Am Ende waren es so viele Äpfel, dass 31 Kartons mit je 5 Liter Saft aus der Saftpresse herauskamen. Zum Vergleich: 2022 waren es nur 12 Kartons gewesen, und 2023 haben die Bäume Pause gemacht, es gab fast keine Äpfel, also auch keinen Apfelsaft. Beim Pressen waren wir leider nicht dabei, weil diesmal keine Saftpresse nach Weingarten gekommen ist. Nach der Apfelernte haben wir uns Apfelmus auf dem Feuer gekocht. Dazu gab es Minipfannkuchen mit Sahne, Zimt und Zucker.

Im Oktober wird es wieder kälter, daher haben wir uns mit dem Thema Feuer­machen beschäftigt. Man braucht jedoch einiges, damit ein Feuer überhaupt entsteht. Ganz wichtig ist dabei das Brennmaterial, das Futter für das Feuer. Wenn das Feuer noch sehr klein ist, also nur ein Funke oder eine Streichholzflamme, dann ist erst einmal ganz feines Brennmaterial nötig. Danach kann etwas gröberes Brennmaterial dazu, und wenn das Feuer groß geworden ist, auch dicke Holzscheite. Da gab es flauschige Rohrkolben- und andere Pflanzensamen, Baumharz, Wachs, Stängel von Stauden, Watte, Fichtennadeln, Birkenrinde, Sägespäne, Pflanzenstängel, dünne Fichtenzweige, Fichtenzapfen, Heu, Stroh, Papierschnipsel, Pappe und auch Holzscheite. Mit dem Holzspalter haben wir die Holzscheite in kleinere Holzscheite gespaltet. Dieser funktioniert so, dass ein Scheit auf die senkrecht stehenden Schneiden gestellt wird. Dann wird mit einem Hammer der Scheit durch die Schneiden geschlagen. Zum Anzünden gab es Streichhölzer. Denn ein Feuer entsteht nicht einfach so; es ist eine Zündtemperatur erforderlich. Die könnte man zum Beispiel auch mit einem Feuerbohrer erzeugen, aber es ist sehr schwierig, auf diese Art Glut zu erzeugen. Das Dritte, was es für ein Feuer braucht ist Sauerstoff. Den haben wir draußen mehr als genug. Dann ging es los: es wurden fleißig kleine Minifeuer gemacht, was aber gar nicht so einfach war, auch wenn man ganz viele Streichhölzer anzündet: oft ging das Feuer wieder aus. Die vielen kleinen Feuer kamen dann später in unsere Feuerschale für das Zucchinipufferbraten. Die Zucchini dazu stammen vom hinteren AGNUS-Jugend-Grundstück. Dazu gab es den ersten eigenen Apfelsaft vom September.

Unser Samstag im November ist krankheitsbedingt leider ausgefallen.
Im Dezember haben wir nochmals viele kleine Feuer gemacht. Und das war überhaupt nicht leicht, weil es sehr windig war und es leicht geregnet hat. Das feine Brenn­material in den aufgebauten Holzstapeln ist leicht feucht geworden. Das mag eine kleine Streichholzflamme gar nicht. Da friert sie und geht aus. Und als zusätzliche Erschwernis waren diesmal auch die Streichhölzer abgezählt. Aber wir haben es geschafft. Zum Abschluss des Jahres haben wir uns ein Festmenü gekocht: es gab Apfelpunsch aus dem eigenen Apfelsaft, Rosmarinkartoffeln, gebratenen Feigenblattkürbis (den mochten allerdings nur die Erwachsenen obwohl der so lecker war) und zum Nachtisch Waffeln mit Pflaumenmus. Das aufgespannte Tarp sorgte dafür, dass wir bei dem Wetter zum Essen einen trockenen Platz hatten.

10 Jahre Projekt „Kinder für die Natur begeistern“

2025 waren es auf einmal 10 Jahre. 10 Jahre gemeinsames Projekt „Kinder für die Natur begeistern“ von der AGNUS-Jugend und dem Bürger- und Heimatverein Weingarten. In diesen 10 Jahren konnten wir unzähligen Kindergartengruppen und Schulklassen an vielen Vormittagen Naturerlebnisse bieten. 2016 haben wir für dieses Projekt gemeinsam den 1. Preis vom Kreisumweltschutzpreis „Umweltschutz mit Kindern – Umweltpädagogik“ gewonnen.

Begonnen haben wir 2014 mit dem Thema „Schmetterlinge“. Aus der Idee, der AGNUS-Jugend allen Kindergärten ein Schmetterlingsaufzuchtset mit Schmetterlingsraupen zu spenden, und der Möglichkeit, im Heimatmuseum die umfangreiche Schmetterlingssammlung zu nutzen, entstand ein gemeinsames Projekt speziell für die Vorschulkinder der Kindergärten. Die Kindergärten bekamen die Schmetterlingsaufzuchtsets zur Verfügung gestellt, und die Kinder kamen an einem Vormittag ins Museum, um in einem interaktiven, von Mona Meier und Sonja Güntner konzipiertem Programm mit Spielen und Bastelaktionen mehr über Schmetterlinge zu erfahren.

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Die Buntspechte aus dem Jahresbericht 2023

Rückblick auf 2022: im Frühsommer zuvor hatte die AGNUS-Jugend von der Gemeinde Weingarten einen Obstbaumstreifen im Bruch gepachtet. Die Äpfel hatten die Buntspechte im September 2022 geerntet und zum Saftmobil gebracht. Der Apfelsaft hat für alle AGNUS-Jugend-Gruppen ein Jahr gereicht.

An einem wunderschönen Januarsamstag sind wir in das zweite Buntspechte-Jahr gestartet. So ein Obstbaumstreifen braucht auch Pflege. Über die Jahre waren viele wilde Pflaumen gewachsen. So sind wir mit vielen Sägen losgezogen, um die wilden Pflaumen zu ernten. Nicht nur, damit die Obstbäume mehr Platz zum Wachsen haben, sondern auch um Hütten bauen zu können. Den halben Vormittag wurde eifrig gesägt und gesägt und gesägt. Alles per Hand. Sogar eine Kettensäge hatten wir dabei. Natürlich keine gefährliche motorgetriebene, sondern die zusammenrollbare handbetriebene. Zurück auf unserem Grundstück, schwer beladen mit abgesägten Pflaumenschösslingen, war der Hunger groß. Vorgekochte Kartoffeln, halbiert, mit etwas Rosmarin bestreut und in einem Backblech über dem Feuer gebraten, sind unglaublich lecker. Und weil wir an dem Tag schon so lange gesägt hatten und im Graben noch schnell ein kleiner Damm gebaut werden wollte, sind wir nicht mehr zum Hüttenbauen gekommen.

Die Hütten haben wir dann im Februar gebaut. Das ist kinderleicht. Man braucht zwei Stöcke mit Astgabeln für den Eingang und eine lange Stange für das Dach. Und nein, keine Schnur. Tatsächlich sind an dem Tag drei kleine Hütten gebaut worden, ohne Schnur, aber mit vielen Zweigen, mit viel Schilf vom Graben (wer hat das meiste Schilf abgeschnitten?) und etwas Stroh für den Hüttenboden gab es auch noch. Und weil der Hüttenbau natürlich sehr lange gedauert hat – die Hütten sollten schön werden – gab es die schnelle Küche: nochmal gebratene Rosmarinkartoffeln.

Einen Monat später im März wurde es langsam grün. Mit den ersten Kräutern – Brennnesseln gehören auch dazu – haben wir über dem Feuer Mini-Calzone mit Kräuter-Quark-Füllung gebacken. An dem Tag haben wir uns Spuren und Fährten angeschaut. Spuren sind sehr spannend, weil sie uns erzählen, was passiert ist. Da ist vielleicht eine Nuss oder ein Fichtenzapfen angenagt. Vom wem: Maus oder Eichhörnchen? Ein Nest: welcher Vogel war das wohl? Oder Federn: wer ist vorbeigeflogen? Holzspäne, löchrige Äste, abgeknickte Bäume: Specht oder Biber. Auch ganz kleine Tiere wie zum Beispiel Insekten hinterlassen Spuren. Und Fährten? Die hinterlassen wir, wenn wir mal wieder auf einem schlammigen AGNUS-Jugend-Grundstück unterwegs sind. Wer wollte, konnte sich an diesem Tag einen eigenen Fährtenbeutel basteln. Mit vielen Tierfährten mit Folienstift auf kleine Folien abgepaust. In Originalgröße. Damit lassen sich dann Tierfährten einfach bestimmen.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag auch Fährten mit Gips gießen, aber an diesem Tag war es zu kalt, und der Gips wäre nicht hart geworden. Daher müssen wir das noch irgendwann machen: der Gips ist noch da und es wird dann mehr Tierspurenstempel geben. Im April hat es jedenfalls nicht geklappt, weil wegen viel Regen und Wind der Buntspechte- Samstag ausgefallen ist.

Dann war im Mai schönes Wetter, und mit einem kleinen Traktor mit Anhänger kam die erste Ladung Brennholz. Um das mussten wir uns aber nicht weiter kümmern. Wer wollte, durfte weiter an den Hütten bauen und wer wollte, hat einen Ausflug zum Jungpflanzenmarkt von Flurkultur und Gutes Gemüse unternommen. Dort haben wir aus dem Anzuchttunnel die Sonnenblumenpflanzen für die AGNUS-Jugend-Grundstücke geholt. Außerdem gab es ein Saatguträtsel (Gewinn: eine Sonnenblume) und es konnten Sonnenblumen zum Mitnehmen in Töpfe ausgesät werden. Zurück auf dem Grundstück haben wir aus Astgabeln, Kronkorken und Draht Musikinstrumente gebaut. Zu essen gab es Mini- Pfannkuchen, gebacken in unseren Mini- Pfannen.

Im Juni war es sehr trocken. Wegen der Brandgefahr haben wir kein Lagerfeuer machen können. Aber leckeres Essen kann man auch einfach schütteln, z.B. Kräuterbutter aus Sahne mit Kräutern. Das hintere Grundstück hatte im Mai Heu produziert. Als wir das in einer Plane gelagerte Heu nach vorne getragen haben, haben wir eine Spitzmaus im Heu gefunden. Eine Zeitlang durfte sie sich in einem Eimer mit etwas Heu von uns bewundern lassen, dann haben wir sie wieder frei gelassen. Zum Basteln gab es viele Holunderzweige. Aber was daraus basteln? Es gab keine Anleitung. Wirklich keine Idee? Also sowas. Entstanden sind dann Windspiele, Holunderperlenketten, Griffe für Säbel. Holunder lässt sich schön durchbohren, und gut, dass der große Handbohrer mit den großen Bohrern da war. Trotz der Trockenheit hat unsere Handpumpe noch Wasser geliefert. Ein Eimer war schnell besorgt („Sonja, können wir einen Eimer bekommen?“) und ein langes Seil auch („Sonja, können wir ein langes Seil bekommen?“). Und dann wurde mit vereinten Kräften der Wassereimer per Seilzug an der Walnuss hochgezogen, ausgekippt und mutige Kinder haben sich daruntergestellt. Gut, dass es so warm war.

Richtig mit Wasser gespielt werden durfte im Juli. Wir haben Wasserräder gebaut. Komplett ohne Nägel, nur mit Haselnuss- stecken, Brettchen oder Rinde, und diesmal mit Schnur. Und eine große Wasserrinne wurde gebaut. Und natürlich gab es auch wieder die Walnusswasserdusche. Lagerfeuer konnten wir machen, und es gab den Klassiker: Stockbrot.


Im September waren wir wieder bei unseren Obstbäumen zur Apfelernte. Leider gab es nicht so viele Äpfel, dass es für Saft gereicht hätte. Wir haben sie deswegen nicht runtergeschüttelt, sondern gepflückt. Mit Obstpflückern und mit Kletterakrobatik in den Bäumen. Die Äpfel wurden dann über den Graben geworfen, aufgefangen und im Fahrradanhänger verstaut. Der Birnbaum hatte viele Birnen, aber die haben leider keinen guten Geschmack. Dafür ist der Birnbaum ein wirklich guter Kletterbaum. Aus einem Teil der Äpfel haben wir Apfelpfannkuchen gemacht und zusätzlich gab es noch gebratene Zucchinischeiben. Wer wollte, durfte Schnitzen, wofür wir einen Schnitzbereich eingerichtet haben. Der Pflasterbedarf war hoch, dabei konnten doch alle schnitzen – zumindest haben das alle gesagt. Aber irgendwie haben die Messer nicht nur ins Holz geschnitzt. Glücklicherweise wurden nur bei diesem Mal beim Schnitzen so viele Pflaster gebraucht. Danach hat es sich geklärt: Messer schnitzen seitdem nur Holz, so gehört sich das.

Der Oktobertermin musste leider wegen Krankheit abgesagt werden. Entlang der Gräben gibt es viel Schilf. Leider wird es oft zu früh gemulcht und ist dann wieder weg. Aber auf der Brache stand im November noch kleines Schilf, genau in der richtigen Größe, um Schilfsitzmatten zu basteln. Dazu braucht es nur Schilf und Schnur. Einige Schilfmatten wurden auch zum Hüttenbau verwendet. Im Liguster hinter der Walnuss ist an diesem Tag eine neue Hütte gebaut worden, aus einer anderen Hütte. Das ist das praktische bei solchen Hütten, es entsteht kein Müll. An diesem Tag haben wir zum ersten Mal mit den neuen Waffeleisen auf dem Feuer Waffeln gebacken. Fast vergessen: im Obstbaumstreifen stehen auch einige Pflaumenbäume, die Ende Juli und Anfang August reif werden, dann, wenn es keine AGNUS-Jugend-Gruppen gibt. Glücklicherweise ist ein Teil der Pflaumen zu Pflaumenmus gekocht worden und Pflaumenmus passt gut zu Waffeln.

Im Dezember wurden auf vielfachen Wunsch nochmal Schilfmatten gebastelt. Für die Vögel haben wir Futterzapfen Nach der Apfelernte Bei der Apfelernte gemacht. Für uns gab es Stockbrot und Tee. Und auf der Brache versteckt waren die Ideen für 2024:

  • Mäusehausbau
  • Strickleiter & Haselnusshängematte
  • Knoten, Seilrutsche & Hängebrücke
  • Schlangen & Eidechsen
  • Feuer machen & Feuer löschen
  • Rohrkolbenblätterkorb
  • Apfelernte
  • Eulen
  • Tannenspitzenkorb

Ferienspaß Schnitzen

2023 hat die AGNUS-Jugend 4 Schnitzkurse für Anfänger und 2 Schnitzkurse für Fortgeschrittene angeboten, bei denen jeweils 6 Kinder teilnehmen konnten und die jeweils 1 ½ Stunden gedauert haben. Leider haben manche Eltern vergessen, ihre Kinder abzumelden, sodass bei einem der Fortgeschritten-Kurse nur 2 Kinder gekommen sind. Immerhin gab es keine Kinder auf der Nachrückerliste.

Nachdem wir die Schnitzregeln geklärt hatten, konnte es losgehen. Geschnitzt wurde in den Anfängerkursen eine Astkröte, an der sich die Grundtechniken gut einüben lassen. Die Fortgeschrittenen durften dann schon einen Göffel schnitzen. Dessen Löffelteil haben wir mit glühenden Holzstückchen ausgebrannt und mit einem speziell gebogenen Schnitzmesser nachbearbeitet. Nicht ganz einfach war der Gabelteil, denn das Ausschnitzen der Gabelzinken ist anspruchsvoll. Zum Abschluss bekamen alle Teilnehmer ein Schnitzzertifikat überreicht.