Kategorie-Archiv:Gruppen

Berichte unserer Kinder-Gruppen Spatzen, Buntspechte und Falken

Korksammelwettbewerb 2024

Auch dieses Jahr sind wir Sieger beim Korksammelwettbewerb geworden. Vom Preisgeld werden wir mit den Kindergruppen Buntspechte und Falken einen Ausflug zur Klima-Arena nach Sinsheim machen.

Den Preis haben heute die Falken bei ihrem Treffen stellvertretend für beide Gruppen übergeben bekommen. Neben einer Urkunde bekamen sie auch Bonbons in kleinen wiederverwendbaren Gläsern und Ringelblumensamen. Vielen herzlichen Dank!

Die Rotkehlchen aus dem Jahresbericht 2023

Die neue Kindergruppe der AGNUS-Jugend Weingarten e.V. für 3-4-Jährige hatte im März 2023 ihr erstes Treffen. Die Idee, den Kindergruppen der AGNUS-Jugend Vogelnamen zu geben, wollte die Gruppenleiterin Sabine Fetzner aufgreifen und überlegte, welcher Vogel wohl von seinem Aussehen und seinem Gemüt am besten zu den jungen, neugierigen Naturforschern passen würde.

Die Rotkehlchen in Aktion

Die Rotkehlchen haben rot-orange leuchtende Federn von der Stirn über die Brust bis zum Bauch – wie Kinder rote Bäckchen bekommen, wenn sie sehr begeistert spielen. Auch haben die Rotkehlchen fröhlich lachende Augen – wie Kinder, die sich freuen. Sehr eins mit dem Namen freuten sich Sabine und Loubna, am 27. März die Rotkehlchen zum ersten Treffen begrüßen zu dürfen. Von einem Elternteil begleitet kamen die Kinder ab 15.00 Uhr für 2 Stunden gemeinsame Naturzeit. Zu Beginn erwarteten die Kinder viele herrliche Fotos von Rotkehlchen in unterschiedlichen Situationen und Entwicklungsstadien. Jedes Kind suchte sich ein Lieblingsfoto aus. Bei einer kleinen Vorstellungsrunde zeigten die Kinder der Gruppe ihr Rotkehlchenbild und beschrieben, was das darauf abgebildete Rotkehlchen gerade tut. Während eines ausführlichen Spaziergangs über unser Gelände gab es Palmkätzchen, weiches Frühlingsgras, unsere Feuerstelle, die Trocken-Trenn-Toilette und vieles mehr zu erkunden. Die Hütte auf dem AGNUSJugend- Grundstück bot uns Schutz, als gegen Ende eine sehr dunkle Wolke plötzlich heftigen Schneeregen herunterprasseln ließ. Dicht an dicht fanden wir alle Platz darin und lernten das Rotkehlchenlied, das wir bis heute noch immer als Abschlusslied unserer gemeinsamen Zeit singen. Auch beim zweiten Treffen am 24. April ging es mit den Rotkehlchen-Fotos los: jedes Kind suchte sich am Anfang unter den abgebildeten Rotkehlchen das aus, welches es gerne sein möchte. Mit den Bildern stellten sich dann alle in einen Kreis und sangen gemeinsam ein Kennenlernlied. Weitergehendes Thema dieses Mal waren die Regenwürmer. Gemeinsam schauten wir uns Bilder von Regenwürmern an, was den Kindern Gelegenheit gab, von eigenen Erfahrungen mit Regenwürmern zu berichten. Dann ging es in die Praxis: im Erdhügel auf der Brache konnten die Kinder selbst nach Regenwürmern suchen und sie mit Becherlupen beobachten. Natürlich, ohne den Regenwürmern etwas zuleide zu tun. Nach der Beobachtung kamen die Würmer wieder in die Erde zurück.

Am 22. Mai gab es ein richtiges Lagerfeuer in der großen Feuerschale, mit dem die Kinder in kleinen Eisenpfännchen Pfannkuchen backen konnten – natürlich unter tatkräftiger Unterstützung der Eltern.

Beim vierten Treffen am 26. Juni begrüßte die Schnecken-Handpuppe die Kinder. Sie zeigte ihre Körperteile und erzählte aus ihrem Leben. Anschließend gingen wir über das AGNUS-Jugend-Gelände und hielten Ausschau nach Nackt- und Weinbergschnecken. Um sie zu beobachten, wie sie sich fortbewegen und verhalten, setzten wir sie in nasse Schalen, wobei natürlich nach der Beobachtung alle Schnecken wieder freigelassen wurden. Da es an diesem Tag sehr heiß war, eröffneten wir nach der Vesperrunde die Wasserspielstation, was die jetzt funktionierende Wasserpumpe ermöglichte: sie spendet Wasser zum Schütten, Schöpfen, Experimentieren und Obststräuchergießen auf dem AGNUS-Jugend-Gelände. In der Abschlussrunde schauten wir uns im Schneckensachbuch die Schneckeneier und die geschlüpften Schneckenbabys an.

Auf Tierspuren-Entdeckungsreise ging es beim fünften Treffen am 24. Juli. Die Schnecken-Handpuppe begrüßte die Kinder und war begeistert, wieviel die Kinder vom letzten Rotkehlchentreffen noch wussten. Thema an diesem Tag war die Fortbewegung der Schnecken. Wir schauten uns die Schleimspur an, die die Schnecke beim Kriechen mit ihrem langen Fuß hinterlässt. Wie er funktioniert, wurde im Sachbuch und an Schnecken, die wir über eine Glasscheibe laufen ließen, erforscht. Plötzlich bemerkte die Schnecke einen seltsamen Geruch – der musste von einem anderen Tier sein. Sie begann zu suchen und entdeckte eine Tierspur in der Erde. Wir fragten uns, von welchem Tier sie wohl sein mag und fanden heraus, dass sie vom Dachs war. Die Spur schauen wir uns genau an und zum Vergleich auch ein Foto von einem Dachs. Wir fragten uns dann, welche Spur denn die Menschen machen, wenn sie über die Erde gehen. Um das zu beantworten, stellten wir aus feuchter Erde in einer Pappkiste ein Fußbett her, in das wir von unseren Füßen und daneben eine Trittspur eines Dachses setzen. Glücklicherweise hatten wir spezielle Trittstempel von einem Dachs, mit dem wir seine Spur in den Boden drücken konnten.

Passend zur Jahreszeit ging es am 25. September rund um das Thema Äpfel. Wo wachsen Äpfel, wie sehen sie aus, wie schmecken sie, welche Form haben sie? Wir begannen damit, Äpfel in einem Fühlsäckchen zu ertasten und untersuchten dann das Innere des Apfels: wie ist er aufgebaut, wo befinden sich die Kernkammern und wieviele gibt es? Dass verschiedene Apfelsorten auch anders schmecken, wurde dann von den Kindern auch eifrig ausprobiert. Als sich bei uns allen der Hunger meldete, schälten wir die Äpfel mit der Apfelkurbel und bereiteten uns ein leckeres Müsli zu.

Dann wurde es Herbst. Am 23. Oktober überlegten die Rotkehlchen, wie wohl die Artgenossen in der freien Natur den Herbst verbringen: wo finden sie ihre Nahrung und was vor allem fressen sie? Vor allem Samen und Beeren sind es, die den Rotkehlchen Nahrung bieten, und daher gingen auch die Rotkehlchen der AGNUSJugend auf die Suche nach Samenständen und Beeren. Gleichzeitig erfreuten wir uns alle am schönen Herbstlaub und den Fichtenzapfen, die man sammeln kann, um später schöne Dinge daraus zu basteln.

Bis zum Winter ist es nun nicht mehr lang und am 20. November trafen wir uns zum Lagerfeuer. Der Höhepunkt diesmal war, dass die Kinder sich selbst aus den notwendigen Zutaten eine Trinkschokolade zubereiteten.

Zum letzten Mal im Jahr 2023 trafen sich am 20. Dezember die Rotkehlchen nochmal am Lagerfeuer zu einem Tee. Da hatten wir es viel besser als die Rotkehlchen in der freien Natur, die nun die Kälte mit rein pflanzlicher Nahrung – also vor allem Körner – überstehen müssen. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, versuchten die Kinder auch mit einem Schnabel (Pinzette), Körner aufzupicken. Um den Vögeln zu helfen, bekamen die Kinder eine Portion Körner mit nach Hause, die sie verfüttern konnten. Zum Abschluss grillten wir zusammen mit den Eltern Würstchen und erzählten uns spannende Geschichten.

Rotkehlchenlied

Die Falken aus dem Jahresbericht 2023

Die Falken sind mittlerweile eine lockere Gruppe von Kindern ab 10 Jahren, die sich nach Absprache treffen, teilweise auf dem Grundstück, z.B. für einen Arbeitseinsatz im Juni oder im November oder auch zum Basteln mit Naturmaterialien. Das Holz gibt die Figur vor, wie bei Pinocchio, unserem Handtuchhalter, verschiedenen Glücksschweinen oder auch nur ein dreifüßiges und einäugiges Monster.

Wir trafen uns auch im Museum, um zu werkeln. So entstanden 2023 im April Insektenhotels und im November Astscheiben-Schneemänner für den Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt. Dort und beim Jungpflanzenmarkt im Mai unterstützten die Jugendlichen den Stand. Auch Ausflüge wurden unternommen: im Februar zur Klima- Arena in Sinsheim und im Oktober zum Klima-Aktionstag von der Kulturküche Karlsruhe. Der Jahresabschluss kurz vor Weihnachten fiel leider ins Wasser, aber im Sommer durften die Großen auf dem Grundstück in Zelten übernachten. Dies war etwas ganz besonderes und wird sicher bald Wiederholung finden. Der erwähnte Pinocchio, der auch das Titelbild ziert, entstand übrigens am Vorabend der Übernachtung und ist im Bild unten zu sehen…

Die Spatzen aus dem Jahresbericht 2023

Was machen eigentlich die Tiere im Winter, wenn es kalt ist und es kaum Nahrung gibt? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Kinder der Spatzen-Gruppe bei ihrem ersten Treffen des Jahres an einem frostigen Januartag. Bei einem Suchspiel im AGNUS-Jugend-Garten haben wir die verschiedenen Überwinterungsstrategien der Tiere kennengelernt und sind anschließend in die Rolle des Eichhörnchens geschlüpft. Dabei haben wir festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, ein gutes Versteck für seine Nüsse zu finden, an das man sich später noch erinnert, das aber nicht von anderen geplündert wird. Wie gut, dass das Eichhörnchen seinen guten Geruchssinn dabei nutzen kann. Nach einer Stärkung mit Würstchen am Lagerfeuer haben wir kleine Tassen mit einer Mischung aus Fett und Vogelfutter gefüllt, ein Stöckchen hinein gesteckt und fertig war der Futterplatz für Wintervögel zum mit Nachhause nehmen.

In den Wintermonaten, wenn die Pflanzen welk und die Sträucher kahl sind, fällt besonders auf, wie viel Müll in der Umwelt herum liegt. Daher zogen wir Anfang März mit Bollerwagen, Eimern, Müllzangen und Handschuhen gemeinsam los, um die Umgebung Richtung Walzbachhalle davon zu befreien. Keinen Winkel haben wir ausgelassen und kehrten ziemlich erschöpft mit einem vollen Sack zurück. Der Anblick unserer „Beute“ und der Versuch diese in verschiedene Wertstoffe zu trennen, stimmte und nachdenklich. Daher tauschten wir uns abschließend gemeinsam darüber aus, welche Möglichkeiten wir im Alltag haben, Müll einfach zu vermeiden.

Ende März an einem wunderbar sonnigen Frühlingstag brachten wir endlich unsere Blumenzwiebeln, die bisher immer anderen Aktivitäten weichen mussten, in die Erde. Eine kleine Gruppe waren wir dieses Mal und so nahmen wir uns viel Zeit ganz intensiv die Zwiebeln von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen zu betrachten. Von einem Hügel haben wir Erde abgetragen und mit den Händen schön krümelig bereitet, um die Zwiebeln in einem kleinen Graben entlang des Zaunes zum Nachbargrundstück damit zu bedecken.

Im Monat April starteten wir mit einem Fühlspiel. Reihum durfte jedes Kind einen verdeckten Gegenstand mit den Händen ertasten und mit Worten beschreiben, bis die übrigen erraten haben, was unter dem Tuch versteckt liegt. Anschließend griffen wir im hinteren Garten-Grundstück zu Schaufel und Rechen: Zunächst wurde dort ein Bereich von Unkraut und Steinen befreit, dann die Erde aufgelockert und geebnet, um Wildblumen einzusäen. Allerlei Bodentiere wie Regenwürmer, Spinnen und Engerlinge wurden bei dieser Arbeit entdeckt. Immer wieder haben die Spatzen- Kinder die Köpfe zusammengesteckt, um eine neue Entdeckung zu bestaunen.

Nachdem wir im Vormonat so viele Engerlinge gefunden hatten, haben wir unser Treffen im Mai dem Maikäfer gewidmet. Wir haben dabei erfahren, dass dieser den Großteil seines Lebens unter der Erde verbringt und mit Hilfe von Lupe und Mikroskop konnte sein besonderer Körperbau ganz genau betrachtet werden. Im Eingangsbereich des Gartens haben wir Sonnenblumen eingepflanzt um in den Folgemonaten bestaunen zu können, wie sie uns über die Köpfe wachsen. Wer noch ein Muttertagsgeschenk vorbereiten wollte, durfte mit dem Mörser getrocknete Kräuter wie Liebstöckel, Oregano, Zitronenmelisse, Brennnessel und Thymian vermischt mit grobem Salz zerstoßen, um so leckeres Kräutersalz herzustellen.

Da wir die vorigen Monate nicht am Feuer gekocht hatten, haben wir uns für das gesamte Juni-Treffen eine umfangreicheren Kochaktivität vorgenommen: Viele fleißige Hände haben Hefeteig geknetet, Gemüse klein geschnitten, Käse gerieben und aus Tomaten und Zwiebeln eine Soße zubereitet. Schließlich durfte jeder einen Teigfladen formen und diesen nach seinem Geschmack füllen, um die Calzone schließlich über dem Feuer zu backen. Lecker! Alle waren so eifrig dabei, dass auch das abschließende Reinigen des Kochgeschirrs gemeinsam mit viel Freude erledigt wurde.

Im Juli haben wir uns mit der artenreichsten Tiergruppe beschäftigt: Insekten. Anhand von Bildmaterial und Tierfiguren haben wir dabei zunächst erarbeitet, welche Merkmale diese auszeichnen. Schließlich durfte jeder durch die Gärten streifen, um nach einem Insekt zu suchen und dieses vorsichtig in einer Becherlupe einzusammeln. Mit Hilfe ausgelegter Bücher wurde versucht, das gefundene Tier zur bestimmen. Nach gemeinsamer Betrachtung der kleinen Lebewesen, haben wir diese schließlich wieder in die Freiheit entlassen. Den dämmerungsaktiven Ohrwurm haben wir an diesem sonnigen Vormittag natürlich nicht gefunden, aber wir haben ihm aus Tontopf, Heu und Schnur ein einfaches Insekten-Hotel gebaut.

Nach den Sommerferien wollten wir im September wie im Vorjahr gemeinsam Äpfel ernten gehen, doch es waren keine genießbaren mehr übrig. So hat Sabine Streuobstwiesenäpfel mitgebracht, damit wir daraus Apfelmus kochen können. Nach dem Waschen haben wir die Äpfel mit zwei Apfelschälmaschinen geschält, entkernt und zerkleinert. Die beim Kurbeln entstandenen Apfelschalenschlangen wurden dabei gleich verputzt. Während neben dem Mus Milchreis über dem Feuer gekocht wurde, war Zeit für Freispiel im Garten und anhand eines Legespiels konnte der Lebenszyklus des Apfels erarbeitet werden. Schließlich wurde gemeinsam gegessen, es hat wieder sehr gut geschmeckt.

Das Thema unseres Treffens im Oktober war der Herbst. Nach einer Einstimmung mit einer Geschichte über die verschiedenen Herbstfrüchte wie Eicheln, Kastanien und Bucheckern, haben wir uns beim Spiel „Herbstsalat“ aufgewärmt. Anschließend wurde reihum in Kleingruppen gewerkelt: Die einen bastelten mit Herbstfrüchten und Laub verzierte Windlichter oder gestalteten Baum-Bilder aus Handabdrücken und Laub während auf dem hinteren Gartengrundstück aus Brettern und Ästen ein Unterschlupf gebaut wurde. Die Kinder waren so eifrig dabei, dass man sie nur noch mit Popcorn am Lagerfeuer wieder daraus hervorlocken konnte.

Beim Jahresabschluss-Treffen im Dezember haben wir viel über den Winterschlaf des Igels erfahren und nachempfunden, wie er dabei seinen Stoffwechsel verlangsamt, um Kräfte zu sparen. Danach haben wir uns am Feuer aufgewärmt: Beim Essen der selbst zubereiteten Gemüse-Kartoffel- Nudelsuppe wurde eine Geschichte zum Thema „Überwinterung der Tiere“ vorgelesen, dabei haben die Spatzen gezeigt, dass sie sich damit schon richtig gut auskennen. Anschließend haben wir Wachs geschmolzen, um das zuvor gerollte und gebundene Zeitungspapier hinein zu tauchen. So konnte jedes Kind einen selbstgemachten Feueranzünder mit Nachhause nehmen.

Die Buntspechte aus dem Jahresbericht 2023

Rückblick auf 2022: im Frühsommer zuvor hatte die AGNUS-Jugend von der Gemeinde Weingarten einen Obstbaumstreifen im Bruch gepachtet. Die Äpfel hatten die Buntspechte im September 2022 geerntet und zum Saftmobil gebracht. Der Apfelsaft hat für alle AGNUS-Jugend-Gruppen ein Jahr gereicht.

An einem wunderschönen Januarsamstag sind wir in das zweite Buntspechte-Jahr gestartet. So ein Obstbaumstreifen braucht auch Pflege. Über die Jahre waren viele wilde Pflaumen gewachsen. So sind wir mit vielen Sägen losgezogen, um die wilden Pflaumen zu ernten. Nicht nur, damit die Obstbäume mehr Platz zum Wachsen haben, sondern auch um Hütten bauen zu können. Den halben Vormittag wurde eifrig gesägt und gesägt und gesägt. Alles per Hand. Sogar eine Kettensäge hatten wir dabei. Natürlich keine gefährliche motorgetriebene, sondern die zusammenrollbare handbetriebene. Zurück auf unserem Grundstück, schwer beladen mit abgesägten Pflaumenschösslingen, war der Hunger groß. Vorgekochte Kartoffeln, halbiert, mit etwas Rosmarin bestreut und in einem Backblech über dem Feuer gebraten, sind unglaublich lecker. Und weil wir an dem Tag schon so lange gesägt hatten und im Graben noch schnell ein kleiner Damm gebaut werden wollte, sind wir nicht mehr zum Hüttenbauen gekommen.

Die Hütten haben wir dann im Februar gebaut. Das ist kinderleicht. Man braucht zwei Stöcke mit Astgabeln für den Eingang und eine lange Stange für das Dach. Und nein, keine Schnur. Tatsächlich sind an dem Tag drei kleine Hütten gebaut worden, ohne Schnur, aber mit vielen Zweigen, mit viel Schilf vom Graben (wer hat das meiste Schilf abgeschnitten?) und etwas Stroh für den Hüttenboden gab es auch noch. Und weil der Hüttenbau natürlich sehr lange gedauert hat – die Hütten sollten schön werden – gab es die schnelle Küche: nochmal gebratene Rosmarinkartoffeln.

Einen Monat später im März wurde es langsam grün. Mit den ersten Kräutern – Brennnesseln gehören auch dazu – haben wir über dem Feuer Mini-Calzone mit Kräuter-Quark-Füllung gebacken. An dem Tag haben wir uns Spuren und Fährten angeschaut. Spuren sind sehr spannend, weil sie uns erzählen, was passiert ist. Da ist vielleicht eine Nuss oder ein Fichtenzapfen angenagt. Vom wem: Maus oder Eichhörnchen? Ein Nest: welcher Vogel war das wohl? Oder Federn: wer ist vorbeigeflogen? Holzspäne, löchrige Äste, abgeknickte Bäume: Specht oder Biber. Auch ganz kleine Tiere wie zum Beispiel Insekten hinterlassen Spuren. Und Fährten? Die hinterlassen wir, wenn wir mal wieder auf einem schlammigen AGNUS-Jugend-Grundstück unterwegs sind. Wer wollte, konnte sich an diesem Tag einen eigenen Fährtenbeutel basteln. Mit vielen Tierfährten mit Folienstift auf kleine Folien abgepaust. In Originalgröße. Damit lassen sich dann Tierfährten einfach bestimmen.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag auch Fährten mit Gips gießen, aber an diesem Tag war es zu kalt, und der Gips wäre nicht hart geworden. Daher müssen wir das noch irgendwann machen: der Gips ist noch da und es wird dann mehr Tierspurenstempel geben. Im April hat es jedenfalls nicht geklappt, weil wegen viel Regen und Wind der Buntspechte- Samstag ausgefallen ist.

Dann war im Mai schönes Wetter, und mit einem kleinen Traktor mit Anhänger kam die erste Ladung Brennholz. Um das mussten wir uns aber nicht weiter kümmern. Wer wollte, durfte weiter an den Hütten bauen und wer wollte, hat einen Ausflug zum Jungpflanzenmarkt von Flurkultur und Gutes Gemüse unternommen. Dort haben wir aus dem Anzuchttunnel die Sonnenblumenpflanzen für die AGNUS-Jugend-Grundstücke geholt. Außerdem gab es ein Saatguträtsel (Gewinn: eine Sonnenblume) und es konnten Sonnenblumen zum Mitnehmen in Töpfe ausgesät werden. Zurück auf dem Grundstück haben wir aus Astgabeln, Kronkorken und Draht Musikinstrumente gebaut. Zu essen gab es Mini- Pfannkuchen, gebacken in unseren Mini- Pfannen.

Im Juni war es sehr trocken. Wegen der Brandgefahr haben wir kein Lagerfeuer machen können. Aber leckeres Essen kann man auch einfach schütteln, z.B. Kräuterbutter aus Sahne mit Kräutern. Das hintere Grundstück hatte im Mai Heu produziert. Als wir das in einer Plane gelagerte Heu nach vorne getragen haben, haben wir eine Spitzmaus im Heu gefunden. Eine Zeitlang durfte sie sich in einem Eimer mit etwas Heu von uns bewundern lassen, dann haben wir sie wieder frei gelassen. Zum Basteln gab es viele Holunderzweige. Aber was daraus basteln? Es gab keine Anleitung. Wirklich keine Idee? Also sowas. Entstanden sind dann Windspiele, Holunderperlenketten, Griffe für Säbel. Holunder lässt sich schön durchbohren, und gut, dass der große Handbohrer mit den großen Bohrern da war. Trotz der Trockenheit hat unsere Handpumpe noch Wasser geliefert. Ein Eimer war schnell besorgt („Sonja, können wir einen Eimer bekommen?“) und ein langes Seil auch („Sonja, können wir ein langes Seil bekommen?“). Und dann wurde mit vereinten Kräften der Wassereimer per Seilzug an der Walnuss hochgezogen, ausgekippt und mutige Kinder haben sich daruntergestellt. Gut, dass es so warm war. Richtig mit Wasser gespielt werden durfte im Juli. Wir haben Wasserräder gebaut. Komplett ohne Nägel, nur mit Haselnuss- stecken, Brettchen oder Rinde, und diesmal mit Schnur. Und eine große Wasserrinne wurde gebaut. Und natürlich gab es auch wieder die Walnusswasserdusche. Lagerfeuer konnten wir machen, und es gab den Klassiker: Stockbrot. Im September waren wir wieder bei unseren Obstbäumen zur Apfelernte. Leider gab es nicht so viele Äpfel, dass es für Saft gereicht hätte. Wir haben sie deswegen nicht runtergeschüttelt, sondern gepflückt. Mit Obstpflückern und mit Kletterakrobatik in den Bäumen. Die Äpfel wurden dann über den Graben geworfen, aufgefangen und im Fahrradanhänger verstaut. Der Birnbaum hatte viele Birnen, aber die haben leider keinen guten Geschmack. Dafür ist der Birnbaum ein wirklich guter Kletterbaum. Aus einem Teil der Äpfel haben wir Apfelpfannkuchen gemacht und zusätzlich gab es noch gebratene Zucchinischeiben. Wer wollte, durfte Schnitzen, wofür wir einen Schnitzbereich eingerichtet haben. Der Pflasterbedarf war hoch, dabei konnten doch alle schnitzen – zumindest haben das alle gesagt. Aber irgendwie haben die Messer nicht nur ins Holz geschnitzt. Glücklicherweise wurden nur bei diesem Mal beim Schnitzen so viele Pflaster gebraucht. Danach hat es sich geklärt: Messer schnitzen seitdem nur Holz, so gehört sich das. Der Oktobertermin musste leider wegen Krankheit abgesagt werden. Entlang der Gräben gibt es viel Schilf. Leider wird es oft zu früh gemulcht und ist dann wieder weg. Aber auf der Brache stand im November noch kleines Schilf, genau in der richtigen Größe, um Schilfsitzmatten zu basteln. Dazu braucht es nur Schilf und Schnur. Einige Schilfmatten wurden auch zum Hüttenbau verwendet. Im Liguster hinter der Walnuss ist an diesem Tag eine neue Hütte gebaut worden, aus einer anderen Hütte. Das ist das praktische bei solchen Hütten, es entsteht kein Müll. An diesem Tag haben wir zum ersten Mal mit den neuen Waffeleisen auf dem Feuer Waffeln gebacken. Fast vergessen: im Obstbaumstreifen stehen auch einige Pflaumenbäume, die Ende Juli und Anfang August reif werden, dann, wenn es keine AGNUS-Jugend-Gruppen gibt. Glücklicherweise ist ein Teil der Pflaumen zu Pflaumenmus gekocht worden und Pflaumenmus passt gut zu Waffeln. Im Dezember wurden auf vielfachen Wunsch nochmal Schilfmatten gebastelt. Für die Vögel haben wir Futterzapfen Nach der Apfelernte Bei der Apfelernte gemacht. Für uns gab es Stockbrot und Tee. Und auf der Brache versteckt waren die Ideen für 2024:  Mäusehausbau  Strickleiter & Haselnusshängematte  Knoten, Seilrutsche & Hängebrücke  Schlangen & Eidechsen  Feuer machen & Feuer löschen  Rohrkolbenblätterkorb  Apfelernte  Eulen  Tannenspitzenkorb [sgü]

Leute gesucht

Wir suchen Leute, die Spaß haben, den Kindern die Natur näher zu bringen: entweder kleineren Kindern 2-3 Jahren, Kindergartenkinder 4-5 Jahre oder den größeren Kindergartenkinder 5-7 Jahre, gerne auch als Unterstützung der Schulkinder 8-10 Jahre oder den Großen ab 11 Jahren.

Ausflug in die Klima-Arena in Sinsheim

Am 04.02 ging  es mit 12 Gruppenkindern der Falken und Buntspechte mit der Bahn nach Sinsheim in die KLIMA ARENA https://klima-arena.de

Die Arena ist eine Einrichtung der „Klimastiftung für Bürger“, einer Gründung der Dietmar-Hopp-Stiftung. Die Ausstellung mit Innen- und Außenbereich vermittelt mit vielen interaktiven und erzählerischen Elementen Informationen rund um das Thema Klimaschutz. Speziell für Kinder gibt es spannende Multimedia-Erlebnisse, Mitmachangebote, Workshops und eine Kreativ-Werkstatt.

Im Außenbereich warten u. a. ein Moor, Informationen zur Landwirtschaft, aber auch ein kleiner Spielplatz auf die Besucher.

Auf den interaktiven Globus können verschiedenste Informationen projiziert werden.

Rona war dabei und berichtet:

„Mit einem Zeitreise-Raumschiff sind wir in die Zukunft gereist und haben gesehen, was passiert, wenn wir nichts verändern. Das war sehr erschreckend. Aus Regenwald wurde Wüste, ganze Flüsse sind verschwunden…

Danach haben wir eine Führung durch die ganze Klimaarena bekommen. Da gab es riesige interaktive Leinwände. Auf einer war ein Haus zu sehen und man konnte von Zimmer zu Zimmer wechseln und erkennen, was im Alltag Strom verbraucht. Außerdem gab es einen riesigen Globus, auf dem man sehen konnte, wo es gerade große Brände gibt.

Bei einem Einkaufspiel musste man klima- und umweltfreundliche Produkte finden. Bei einem anderen Spiel war man ein Eisbär, der seinen Weg über die Schollen finden musste. Dazu ist man selbst gesprungen und auf der Stelle gelaufen, damit der Bär auf dem Bildschirm vom Fleck kommt.

Das war ein spannender Tag, an dem wir viel gelernt haben.“

Finanziert wurde der Ausflug aus dem Gewinn des Korksammelwettbewerbs des Landkreises. Herzlichen Dank an alle Sammlerinnen und Sammler und die Sammelstellen (Rathaus, Wertstoffhof sowie die Kindergärten Waldbrücke, Höhefeldstrolche, Die wilden Tönchen, St. Franziskus und St. Michael) und an den Landkreis Karlsruhe.

Und natürlich an alle Kinder, die dabei waren. Es war für beide Begleiter ein sehr schöner Tag mit euch.

Die drei Gruppen der AGNUS-Jugend

Letzten Samstag wurde von den Spatzen ein von der Gemeinde Weingarten gepachteter Apfelbaum geerntet und die Äpfel zu Apfelbrei verarbeitet, der mit selbstgemachtem Milchreis verspeist wurde.

Vor 10 Jahren hat bei der AGNUS-Jugend ein Generationenwechsel stattgefunden. Seither hat sich die Gruppe der Wurzelkinder bis hin zu den Wildniskindern entwickelt. Im Herbst 2021 haben sich die langjährigen Leiterinnen verabschiedet. Corona zwang auch uns zu einer Pause.

Aber schon im November 2021 konnte eine Gruppe von jüngeren Kindern mit Sonja Güntner, Naturpädagogin, als „die Buntspechte“ starten. Und in diesem Jahr folgte eine weitere Schar von Kindergartenkinder unter der Leitung von Sabine Fetzner, Erzieherin, „die Spatzen„.

Dass die Zeit über den Winter nicht zu lang wurde, hat Sabine den 12 Spatzen-Kindern Briefe per Flaschenpost (im Baum auf dem Grundstück) geschrieben, welche diese begeistert abholten. Schon beim ersten Treffen Ende April stand der Spatz im Mittelpunkt. Nach einem Begrüßungs- und Kennenlernlied entdeckten die Kinder die Grundstücke und anschließend gab es Stationen zum Aussehen eines Spatzes, seiner Sprache, seinem Nest, … zu erkunden. Auch bei den nächsten Treffen ging es haupstsächlich um den Spatz und seinen Lebensraum. Desweiteren konnte ein Natur-Webrahmen und eine Wiesenblumenvase hergestellt werden. Kulinarisch konnten Schokobananen auf dem Feuer gerillt, Butter aus Sahne geschüttelt und einen leckeren Spitzwegerich-Honig hergestellt werden.

Die Buntspechte schauten sich die verschiedenen Spechtarten an, bastelten welche, richteten die Grundstücke weiter her, zum Beispiel entstand ein Sonnenblumenbeet, bauten Nistkästen für die Vögel, erkundeten die nähere Umgebung, … Auch hier gab es Leckereien, wie Wildkräuterburger, Holunderblütenpfannkuchen.

Die Buntspechte haben am vorletzten Samstag drei von der Gemeinde Weingarten gepachtete Apfelbäume geerntet und die Äpfel beim Natursaftmobil pressen lassen. Vielen Dank an die Gemeinde Weingarten und an Gutes Gemüse e.V., dass das Natursaftmobil organisiert hat. Es hat viel Spaß gemacht!

Aus den Wildniskindern wurden „die Falken„. Sie konnten sich im Herbst 2021 für einen der Workshops von GloW e.V. entscheiden und wählten den Workshop Elektronik, bei dem das eigene digitalen Konsumverhalten, die Ressourcen eines Handys und Alternativen beleuchtet wurden. Schlussendlich besuchten die Falken das leih.lokal und befragten Passanten zu ihrem Komsumverhalten.
Vor den Sommerferien gab es einen Aktionsnachmittag auf unserem Grundstück, bei dem Ohrenkneiferhotels und Fledermauskästen entstanden und der mit einer Nachtwanderung ins Moor zu den Fledermäusen endete.

In Zukunft werden die Spatzen und Buntspechte sich einmal in Monat an einem Samstag Vormittag und die Falken nachmittags auf unserem Vereinsgrundstück treffen, um gemeinsam die Natur zu erforschen.
Herzlichen Dank an alle!

Ein Nachmittag mit den Falken

Nachdem die Falken den Workshop Elektronik des Glow e.V. durchgeführt hatten, kam der Wunsch auf, etwas draußen in der Natur zu machen. Es bot sich an unsere Grundstücke zu nutzen. Wir trafen uns am Samstag 23. Juli am Nachmittag. Nach einer Begrüßung von Loubna haben wir uns das Gelände und vor allem die Funktion der Toilette angeschaut.

Andreas zeigt uns, wie wir Ohrenkneifer-Hotels aus Tontöpfen, Stroh und einer Kordel machten. Diese durften wir mitnehmen. Außerdem konnten wir Fledermauskästen zusammen bauen. Diese werden dem Förster übergeben, um an einer geeigneten Stelle im Wald angebracht zu werden. Unser Gelände bietet keine gute Anflugmöglichkeit.

Nach einer kleinen mitgebrachten Stärkung (leider durften wir wegen der Brandschutzgefahr kein Feuer machen) ging es daran, zusammen mit Sonja für unsere neu gepachteten Obstbäume Schilder mit unserem Namen zu malen, Löcher zu bohren und diese gleich dort zu befestigen. Wir bitten darum, das Obst für die AGNUS-Jugend an den Bäumen zu lassen, denn wir wollen es im Herbst weiter verarbeiten.

Als es langsam dämmerte, machten sich alle auf in Richtung Moor. Auf dem Weg wurden Kletten und einige Erfahrungen damit gesammelt. Über den Steg ging es zur Hütte, wo erstmal gestaunt wurde, denn der Moorsee war kaum zu sehen. Auf der Brachfläche sah man nur zwei Nutrias. Die Zeit bis zur Dunkelheit spielten wir ein Quiz zum Thema Fledermäuse, bei dem wir unser Wissen auf die Probe stellten. So schlecht waren wir nicht … und schon hörten wir mit dem Detektor, dass sich Fledermäuse näherten. Wenn man sich konzentrierte, konnte man diese auch vorbei fliegen sehen. In der Dunkelheit ging es dann zurück zum Grundstück und nach Hause.

Es machte allen sehr viel Spaß und der Wunsch im Herbst so weiterzumachen entstand. Diesen Wunsch werden wir natürlich erfüllen.